Ende der Goldkäufe durch Barrick könnte den Goldpreis auf Talfahrt schicken
Die Quartalszahlensaison wird am Mittwoch mit den Ergebnissen von Agnico-Eagle Mines (WKN 860325) eingeläutet. Agnico sollte eines von mehreren Unternehmen sein, die höhere Gewinne auf Grund des Goldpreisanstiegs gegenüber dem dritten Quartal 2008 vorweisen können. Zumal auch die Preise zahlreicher Industriemetalle, die viele Unternehmen wie Agnico-Eagle als Beiprodukt abbauen, seit dem Tiefpunkt Ende 2008 stark gestiegen sind.
Vornehmlich auf Grund des schwachen US-Dollars und von Inflationsängsten kostete eine Unze Gold von Juli bis Ende September durchschnittlich 961 Dollar und damit 10 Prozent mehr als im gleichen Quartal 2008. Gleichzeitig sind die Preise für wichtige Materialien, die in der Produktion benötigt werden, wie Öl, das im dritten Quartal des vergangenen Jahres einen Rekordpreis erreichte, sowie Chemikalien wie Säuren und Zyanid deutlich gesunken. Eine ausgezeichnete Situation, in der sich die Goldminenfirmen also derzeit befinden.
Die Kurse vieler kanadischer Goldminen spiegeln die hohen Metallpreise allerdings bereits wider und einige Anleger konzentrieren sich bereits auf die Zahlen des laufenden vierten Quartals, die noch besser auszufallen versprechen, erklären Experten. So erwarten z.B. die Analysten der UBS, dass die Quartalszahlensaison den Kursen keinen großen Schub geben wird.
Was bedeuten würde, dass Kursanstiege während der Bekanntgabe der aktuellen Quartalszahlen wahrscheinlich eher aus Neuigkeiten zur Inbetriebnahme oder Erweiterung neuer Minen kommen, die der Schlüssel zur zukünftigen Produktion der Konzern sind. Interessant könnten Updates zu Agnico-Eagles Kittila-Mine in Finnland, Barrick Golds Buzwagi-Mine in Tansania und der Paracatu-Mine von Kinross Gold in Brasilien sein.
Vielleicht noch wichtiger könnten Neuigkeiten vom Branchenprimus Barrick sein, wie man mit dem Rückkauf von Gold-Hedges von 3 Millionen Unzen Gold voran kommt, mit denen sich der Konzern vor Jahren gegen fallende Goldpreise absichern wollte. Anfang September hatte Barrick seine Entscheidung bereits bekannt gegeben und damals erklärt, man kaufe bereits Gold am Markt, um diese Verträge zu erfüllen. Analysten haben sich bereits gefragt, wie stark die jüngste Goldrallye durch die Käufe von Barrick beeinflusst wurde. Details dazu wie viele Unzen der Goldriese noch zurückkaufen muss, könnten einen merkbaren Einfluss auf den Goldpreis haben.
Sollte Barrick nämlich melden, dass man bereits alle 3 Millionen Unzen zurückgekauft hat, könnte der Markt enttäuscht reagieren und damit der Goldpreis unter Druck geraten.