Eisenerz vor einem Revival?
Im Gegensatz zum ruckartigen Verhalten des globalen Trends zu Kürzungen bei der Produktion von Eisenerz, plant der viertgrößte Eisenerzproduzent der Welt, die südafrikanische Kumba Iron Ore (KIO) eine Ausweitung ihrer Produktion von 10% in 2009 wenn es der Markt zulässt.
Zurzeit werden die Lieferungen direkt nach China umgeleitet die nicht von Europa und Japan abgenommen werden, sagte der Vorstandsvorsitzende Chris Griffith am Montag in Johannesburg. Das Unternehmen gab einen Anstieg der Umsätze um 86% und einen verdoppelten Gewinn für 2008 bekannt und Griffith führte weiter aus, dass China einen neuen Stellenwert als Kunde einnimmt. "China hat mehr abgenommen als die vereinbarten Lieferkontrakte vorsahen. Wir sehen hier die ersten Effekte des chinesischen Konjunkturprogramms und die Lagerbestände gehen zurück. Auch steigt die chinesische Stahlproduktion wieder an."
Das KIO-Marketingteam war im November und Dezember 2008 ausschließlich in China unterwegs um Stahlmühlen der zweiten und dritten Reihe davon zu überzeugen, Produkte von KIO zu kaufen. Die Stahlmühlen produzierten letztes Jahr mit einer Jahresrate von 37 Mio. Tonnen.
"Trotz der schwierigen Zeiten gelang es uns substantielle Liquidität zu generieren" sagte Griffith. KIO schaffte es, oberhalb der Kassapreise ihr Material mit minderer Qualität zu verkaufen trotz vielfacher Discountpreise im Markt. Jedoch war man zu diesem Zeitpunkt nicht darauf vorbereitet, die Topqualität zu Discountpreisen verkaufen zu müssen. Trotz einiger Schwierigkeiten ist KIO bei minderem Qualitätserz ausverkauft, was auch dran liegt, dass man einen zweiten Kunden in Südkorea bekam. Laut Griffith entschied man sich dazu, das hochwertige Erz lieber auf Lager zu produzieren als mit Abschlägen in den Markt zu geben.
Das Unternehmen glaubt, dass vor 2012 ein neuer Aufwärtszyklus im Eisenerz entsteht. Deshalb entschied man sich auch dazu, das Sishen-South-Projekt weiter zu führen, da man es durch eine Fremdfinanzierung bereits durchfinanzieren konnte. Das alte Eisenerzkontraktjahr endet im März 2009. Das Unternehmen schaffte es, seine Kontraktpreise im Jahr 2008/2009 um durchschnittlich 93% zu erhöhen. Prämien wurden vor allem auf Nischenprodukte bezahlt.
Es ist schon sehr bemerkenswert, dass China gerade alles zu diesen tiefen Preisen aufsaugt. Eine von allen erwartete chinesische Rezession sieht meines Erachtens anders aus. Selbst wenn China nur noch mit 5% wächst so ist dies ein Wachstum das seinesgleichen sucht. Denn wie so oft versagt bei vielen die Mathematik. 5% Wachstum heute auf Basis eines Bruttosozialproduktes das in den letzten 10 Jahren um 150 % zugelegt hat sind vergleichbar mit Wachstumsraten von über 9% wie in alten Zeiten. Das nennt sich Basiseffekt. China weiß genau um seine Wanderarbeiter auf der einen Seite und auf der anderen Seite weiß man auch, dass man das grüne Papier mit den toten Präsidenten darauf tunlichst in harte Vermögensklassen wechseln muss!
Im Fokus werden Unternehmen in Südamerika stehen, die Explorationsprojekte mit guten Bohrergebnissen vorweisen, guter Infrastruktur und kontinuierlich weiter arbeiten. Dies sind z.B. Cuervo Resources, ISIN CA22983R1055 und Adriana Resources ISIN CA00735P1062 auf der spekulativen Seite und dann natürlich die Großen wie BHP Billiton, ISIN DE0008739814 und Vale Rio Doce, ISIN BRVALEACNPA3 von der konservativeren Seite, da es sich hier um produzierende Großkonzerne handelt.
Bei den spekulativen Titeln könnte es über kurz oder lang zu Übernahmen kommen, da die Aktienpreise auf einem dermaßen günstigen Niveau liegen, das gerade zum Kauf für die Chinesen einlädt. Die beiden ersten Titel laden zu einer Spekulation ein mit dem Bewusstsein dass es auch schief gehen kann. (Depotanteil nicht größer als 2%) Die beiden letzteren Titel eignen sich zur Langfristanlage, da hier auch Dividenden bezahlt werden und die schiere Größe der Unternehmen einen Schutz gegen wirtschaftliche und politische Entwicklungen bietet. (maximaler Depotanteil 4%)