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Junior-Goldaktien (3)

08.04.2008  |  Scott Wright (ZEAL)
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Bei einem Anstieg des Goldpreises um 54%, während der HUI in demselben Zeitraum um nur 72% angestiegen ist, ist die Empfindung eines zu geringen Hebels durchaus verständlich. In diesem Aufschwung erreichen die Goldaktien einen durchschnittlichen Hebel auf Gold von weniger als 1,5 zu 1. Daher liegt der Großteil der Goldaktien-Trader mit dem Gefühl, für das getragene Risiko zu wenig belohnt worden zu sein, vermutlich richtig.

Wir von Zeal haben den Hebel des HUI auf Gold seit Beginn dieses Bullenmarktes sehr genau verfolgt. Wir haben einige Abhandlungen zu diesem Thema verfasst und im Abonnenten-Bereich unserer Website wöchentlich einen Chart aktualisiert, der diesen Hebel darstellt. Als aktuellsten Beitrag zu diesem Thema hat mein Geschäftspartner Adam Hamilton eine interessante Abhandlung verfasst, in der er diesen Hebel innerhalb jedes einzelnen Aufschwungs dargestellt hat.

Obwohl der Hebel im Verlauf dieses Bullenmarktes zurückgegangen ist, fand Adam heraus, dass derzeit in unserem aktuellen Aufschwung noch kein Grund zur Panik besteht. Innerhalb jedes HUI-Aufschwungs variiert der Hebel des HUI auf Gold sehr stark. Historisch gesehen treten die wirklich großen Kursanstiege jeweils erst im letzten Drittel eines Aufschwungs auf.

Interessanterweise wurden in den vergangenen Aufschwüngen etwa die Hälfte der Gewinne erst in diesem letzten Drittel realisiert. Erst diese massiven Kursanstiege gegen Ende eines Aufschwungs bringen den Goldaktien jenen positiven Hebel, den die Investoren erwarten. Dieses letzte Drittel ist auch die Zeit, in der die Juniors ins Spiel kommen.

Da die meisten Juniors zu kein sind, um von institutionellen Investoren und Fondmanagern gehandelt zu werden und individuelle Investoren am Beginn eines Aufschwungs noch zu wenig enthusiastisch sind, erhalten diese Aktien hier typischerweise noch nicht allzu viel Aufmerksamkeit. Während Goldaktien also tatsächlich mit Gold steigen, hinken die Juniors oft etwas hinterher.

Wenn aber die individuellen Investoren, die typischerweise das Schicksal der Juniors steuern, aufgeregt werden, heben diese Aktien ab. Wie wir aus vergangenen Aufschwüngen wissen, erreicht die Aufregung die meisten individuellen Investoren immer erst am Ende eines solchen Aufschwungs. Wenn nun mehr Kapital in diese Juniors mit geringer Marktkapitalisierung und niedrigem Volumen fließt, ist das Umfeld reif für rapide Kursanstiege.

Letztendlich ist es manchmal sehr frustrierend, Junior-Goldaktien zu halten, aber es sollte keine Überraschung sein, dass die Performance dieses Sektors am Beginn eines Aufschwungs zu schwach erscheint. Die Marktstimmung unter den Tradern verbessert sich im Laufe eines Aufschwungs ständig und sobald die Gier extrem groß wird, stürzen sich individuelle Trader unweigerlich auf die Juniors und lösen kolossale Gewinne aus. Juniors sind die größten Nutznießer einer euphorischen Marktstimmung.

Abgesehen von der generellen Misere, in der sich Juniors außerhalb der genannten euphorischen Spitzen befinden, glauben manche Leute, dass auch noch eine andere Sache sie zurückhält. Es geht dabei um die großen Probleme in den weltweiten Kreditmärkten, gepaart mit einer großen Volatilität der Aktienmärkte ins Negative.

Da der Großteil der Juniors keinen Cashflow generiert, sind diese Unternehmen einzig von Eigen- und Fremdkapital abhängig. Daher könnte das heutige wirtschaftliche Umfeld die Fähigkeit der Juniors, das nötige Kapital für ihre operativen Tätigkeiten aufzutreiben, negativ beeinflussen. Auch ein schwacher Aktienmarkt ist hierfür nicht gerade förderlich. Es wird umso schwieriger, Aktien nicht nur zu verkaufen, sondern auch entsprechend hohe Kurse dafür zu erhalten, um genug Kapital zu generieren.

Obwohl dieses wirtschaftliche Dilemma sicherlich begründete Sorgen bereitet, ist die Finanzierung der Juniors noch nicht am Ende. Und wenn man das Umfeld des heutigen Goldmarktes betrachtet, ist dies auch in der nahen Zukunft nicht sehr wahrscheinlich.

Leider führen die Ängste bezüglich Hebel und wirtschaftlichem Umfeld oft dazu, dass die Leute die entscheidende Rolle, die Juniors im Goldminen-Geschäft spielen, nicht mehr anerkennen. Es ist wichtig, manchmal einen Schritt zurückzutreten und die Lebensnotwendigkeit dieser Unternehmen neu zu überdenken. Deren Rolle wird deutlich, wenn man einen strategischen Blick auf die Gesundheit der gesamten Goldminen-Industrie wirft.

Interessanterweise geht die weltweit abgebaute Menge an Gold nach 7 Jahren steigender Goldpreise weiterhin zurück, da es für die Minen-Gesellschaften immer schwieriger wird, dieses Edelmetall aus der Erde zu gewinnen. Seit der Spitze des weltweiten Angebots im Jahr 2001 befindet sich die Goldproduktion in einem Abwärtstrend. Tatsächlich sieht es danach aus, als würde sich das Jahr 2008 in einen vierjährigen Rückgang der weltweiten Produktion einreihen.

Mit einem Blick in die Zukunft sieht es nicht so aus, als würde es für die Minen-Gesellschaften auch nur annähernd einfacher werden, die Märkte zu versorgen. Bei einer steigenden Nachfrage nach diesem gelben Metall ist keine Entspannung für die Produzenten in Sicht. Sie müssen ihre Reserven erneuern und die Produktion erhöhen, um in dieser Branche eine Art Gleichgewicht zu erhalten.





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