Interview mit Campbell Baird, CEO von Focus Minerals
Wie denkst Du, kann es das Management von Focus Minerals schaffen, den Turn-Around für die Operationen von Crescent zu erreichen?
Campbell Baird: Ich war in den letzten Monaten einige Male in Laverton (Projekte von Crescent) und habe dort ein großes Due-Dilligence Team geleitet. Ich war vom aktuellen Team in Laverton auch sehr beeindruckt.
Sie haben gerade erst einen neuen COO (Chief Operation Officer) eingestellt, der eine außergewöhnliche Erfolgsbilanz hat. Sie haben ein großartiges Entwicklungsteam im Management, die sehr engagiert sind, dass das Projekt läuft. Sie haben mit MACA (ASX: MLD) einen exzellenten Minen-Contractor und ein Explorationsteam, dass es gar nicht mehr abwarten kann um die Ziele, die sie in den letzten 12 Monaten identifiziert haben, weiter zu verfolgen.
Um den Turn-Around bei Crescent zu schaffen geht es um Konzentration, Planung, Disziplin und Management.
Die Konzentration auf das bestehende Geschäft ist ganz klar, das Erz abzubauen und es in die Mühle zu schaffen. Dies müssen wir vor alles andere und in den Mittelpunkt stellen, bei allem was wir tun.
Mit der richtigen Planung und Ausführung sind wir sehr sicher, dass es Wachstumschancen gibt. Wir haben dies selbst schon in Coolgardie erreicht.
Hannes Huster: Hat Crescent noch irgendwelche Schulden oder ist das Unternehmen schuldenfrei und hat Crescent Vorwärtsverkäufe getätigt?
Campbell Baird: Crescent hat keine Vorwärtsverkäufe für Gold getätigt und außer dem Kredit für das Betriebskapital, den wir dem Unternehmen angeboten haben, ist das Unternehmen frei von Schulden.
Es gibt noch einen kleineren Betrag von ausstehenden Wandelanleihen aus der Kapitalerhöhung vom Mai, doch diese werden gerade in Aktien des Unternehmens getauscht.
Hannes Huster: Wie soll das Management nach der möglichen Übernahme aussehen?
Campbell Baird: Wir werden den Betrieb als eine weitere Geschäftseinheit führen und ihre Hauptverwaltung in unser Büro in Perth integrieren. Es gibt eine Menge von sich ergänzende Fähigkeiten und am Wichtigsten ist, dass wir alle Ressourcen haben um die Projekte umzusetzen (die Projekte von Crescent und auch die bestehenden von Focus); natürlich auch die personellen Ressourcen, die es ermöglichen werden die Ziele von Crescent zu erreichen.
Hannes Huster: Wird das fusionierte Unternehmen neues Geld benötigen um diese Entwicklungspläne umzusetzen oder denkst Du,Ihr könnt dies aus den laufenden Erträgen aus der Goldproduktion finanzieren?
Campbell Baird: Wir glauben, dass uns die kombinierten Cash-Flows aus der Produktion von 230.000 Unzen Gold in 2012 unglaublich stark machen werden.
Dies ist einer der wichtigsten Gründe für das Übernahmeangebot von Crescent.
Hannes Huster: Lass uns annehmen, es geht alles glatt mit der Übernahme von Crescent. Wie sehen dann die Produktionsziele für 2012 aus (Unzen p.a. und Produktionskosten pro Unze)?
Campbell Baird: Wir peilen eine kombinierte Produktion von 230.000 Unzen Gold für 2012 an. Damit werden wir unter den Top 5 Goldproduzenten Australiens sein und hiervon sind wir sehr begeistert. Aktuell ist es noch zu früh um über die künftigen Gesamt-Produktionskosten pro Unze in der fusionierten Firma zu diskutieren.
Wir glauben aber, dass es viel Spielraum gibt, um die Cash-Kosten in Laverton (Mine von Crescent) deutlich unter das Niveau zu senken, das in der Vergangenheit erreicht wurde.
Hannes Huster: In Australien ist die Meinung der Broker immer sehr wichtig. Hast Du schon Feedback zu der geplanten Übernahme von Crescent erhalten?
Campbell Baird: Ich habe eine Menge von Analysten und institutionelle Anleger besucht und erklärt, welches Potential wir in Laverton und wo wir die Stärken der fusionierten Firma sehen.
Die Zahlen sind für jeden leicht zu addieren und als ich die operativen Chancen bei Crescent erklärt habe, wurde schnell das Aufwärtspotential erkannt.
Hannes Huster: Okay vielen Dank! Nun noch kurz zurück zu den Projekten von Focus. Kannst Du uns hier einen kurzen Überblick über den aktuellen Stand der Dinge geben?
Campbell Baird: Wir haben unser Geschäft in den letzten Monaten deutlich verändert. Weg von nur einer Mine in Betrieb hin zu drei produzierenden Minen wobei wir zwei gerade nach oben fahren.
Wie Du weißt, war die Tindals Untertagemine bislang die Hauptstütze der Produktion und wir erwarten auch weiterhin, dass wir aus Tindals 4.500 Unzen Gold pro Monat produzieren.
In The Mount haben wir über 600 Meter an Schächten fertiggestellt um auf drei Ebenen zu gelangen. Wir haben zwei Ebenen bei der hochgradigen GERMAN Ader entwickelt und mit dem Abbau der Strossen begonnen.
Wir haben jetzt zwei Jumbos für die Arbeit Untertage und zusätzliche ein Diamant-Bohrgerät um Stürze, Verlängerungen der Mineralisierung und einige der umliegenden Strukturen zu testen. Wir haben auch wesentliche Fortschritte bei den neuen Tindals Open-Pit Operationen erreicht. Unser Ziel ist es, die monatliche Produktion um 2.500 Unzen anzuheben, sobald die Produktion stabil läuft.
Wir lieferten die erste Produktion aus dem Erz vom Empress Open-Pit und haben mit der Entwicklung des Dreadnought Open Pits begonnen. Zudem haben wir Ende des Monats auch die Zulassungen für die Entwicklung von Big Blow erhalten, unsere dritte Übertagegrube.
Mit all diesen Entwicklungen wollen wir zwischen 18.000 und 20.000 Unzen für das Juni-Quartal abliefern, was in etwa dem Vorquartal entspricht. Sind dann alle neuen Minen hochgefahren sehen wir unsere Produktion im zweiten Kalenderhalbjahr stark steigen und wir werden die 100.000 Unzen für 2011 erreichen!