Western Coal: Nachfrageboom sorgt für Minenneustart
Zwei Monate vor der bisherigen Planung wird Western Coal (WKN: A0X9NV) die Produktion einer Mine in der kanadischen Provinz British Columbia heute mit einer offiziellen Feier wieder aufnehmen. Die Kohlemine liegt rund 45 Kilometer von Chetwynd entfernt. Im November 2008 wurde die Produktion in der erst kurz zuvor erworbenen Willow Creek Mine unterbrochen. Grund war die weltweite Wirtschaftskrise, die sich negativ auf die Nachfrage und die Kohlepreise ausgewirkt hatte. Damit lohnte sich der Abbau dort vorübergehend nicht mehr. Da aber vor allem aus der Stahlbranche inzwischen wieder ein klares Nachfrageplus zu spüren ist, erhöht das kanadische Unternehmen derzeit an allen Standorten seine Produktion. Daher wird Willow Creek wieder in Betrieb genommen.
Künftig soll der jährliche Produktionsausstoß der Mine sogar deutlich erhöht werden. Zuletzt konnten dort 900.000 Tonnen im Jahr gefördert werden. Für das laufende Jahr hat man bisher eine Fördermenge von 400.000 Tonnen prognostiziert, nach dem aktuellen Stand der Vorbereitungen können jedoch auch 500.000 Tonnen möglich sein. Bis Ende 2011 sollen dann notwendige Genehmigungen vorliegen, so dass eine jährliche Förderung von 1,7 Millionen Tonnen hochwertiger Kohle möglich ist. Die Förderzeit soll 13 Jahre betragen.
Das deutliche Plus bei der angestrebten Kohleförderung geht auf neue Explorationen zurück. Dank verschiedener Untersuchungen ist klar, dass die Mine im Westen des Landes deutlich mehr Potenzial als angenommen hat. Inzwischen geht man bei Western Coal davon aus, dass unter der Erde rund 29,6 Millionen Tonnen des schwarzen Energieträgers lagern. Das ist ein Plus von 88 Prozent im Vergleich zu den alten Schätzungen.
Das in Vancouver ansässige Unternehmen betreibt Minen in British Columbia (Kanada) und West Virginia (USA). Die positive Nachfragesituation am Markt veranlasst Western Coal, seine Produktionszahlen insgesamt deutlich zu steigern. 2009 lag die Gesamtproduktion bei 3,7 Millionen Tonnen Kohle. Im laufenden Jahr soll diese auf 6 Millionen Tonnen steigen, bevor im übernächsten Jahr die Marke von 10 Millionen Tonnen geknackt werden soll. Alleine in Kanada will das Unternehmen in diesem Zeitraum 600 Millionen Dollar in die Erweiterung der Minen investieren. Dabei liegt der Fokus auf Willow Creek, Wolverine und Brule. Die Investitionen sollen, so das Unternehmen, aus eigenen Mitteln erfolgen. Geplant ist zugleich eine engere Kooperation der Minen von Willow Creek und Brule hinsichtlich der Logistik. Dadurch kann es vor allem in Brule zu Einsparungen kommen.
Die wirtschaftliche Lage erscheint der Unternehmensführung momentan so positiv, dass sogar Zukäufe möglich erscheinen. Ein mögliches Kaufobjekt scheint Peace River in British Columbia zu sein. Der bisherige Besitzer, Anglo American (WKN: A0MWY7), erwägt offenbar einen Verkauf. Spruchreif ist eine Übernahme jedoch noch nicht, Interesse ist allerdings offenbar vorhanden.