Lihir Gold: Der Weg ist fast frei
Der Kauf von Lihir Gold (WKN: 897459) durch den Mitbewerber Newcrest Mining (WKN: 873365) nimmt konkretere Züge an. Newcrest hat eine Due Diligence bei Lihir abgeschlossen. Wie aus Unternehmenskreisen zu erfahren ist, stellt das Ergebnis die Verantwortlichen zufrieden. Damit ist eine wichtige Hürde für das Zusammengehen der Konzerne übersprungen. Im September kann der Zusammenschluss demnach erfolgen. Wenn er gelingt, entsteht der viertgrößte Goldminenkonzern der Welt.
Ganz in trockenen Tüchern ist der Verkauf jedoch noch nicht. Mindestens vier Interessenten haben einen intensiveren Blick in die Bücher von Lihir Gold geworfen. Neben Newcrest waren dies AngloGold Ashanti (WKN: 915102), Barrick Gold (WKN: 870450) und Newmont Mining (WKN: 853823). Am Markt wird derzeit jedoch einzig Newcrest als wirklich ernsthafter Interessent angesehen.
Im letzten Monat hat Newcrest ein Angebot für den Mitbewerber unterbreitet. Demnach hat der Kauf einen Wert von rund 9,5 Milliarden Austral. Dollar. Innerhalb der kommenden zwei Wochen soll nun ein Zeitplan aufgestellt werden, der den Weg zu einem gemeinsamen Großkonzern ebnen soll. Im Spätsommer werden die Anteilseigner von Lihir nach diesem Plan dann endgültig über den Deal entscheiden. Es ist, so Marktbeobachter, jedoch nicht völlig ausgeschlossen, dass Mitbewerber in den kommenden Wochen mit einem eigenen Angebot auf Lihir zukommen werden. Bei Lihir hat man jedoch, auch aufgrund bisher fehlender Alternativen, bereits Interesse an dem Newcrest-Angebot gezeigt.
Dieses Angebot sieht vor, dass es für 8,43 Aktien von Lihir ein Papier von Newcrest gibt. Zusätzlich erhalten die Aktionäre 0,225 Austral. Dollar je Aktie in bar. Der Vorstand von Lihir hat das Angebot in einem Statement begrüßt und den Aktionären empfohlen, dem Kauf zuzustimmen. Gleichzeitig fordert Newcrest Lihir jedoch dazu auf, die Gespräche mit allen anderen möglichen Interessenten zu beenden. Dies zeigt trotz der gegenseitig bekundeten Wertschätzung, dass es noch immer einige Unsicherheiten in dem Verfahren gibt.
Der neue Großkonzern mit einer Marktkapitalisierung von 25 Milliarden Austral. Dollar würde Goldminen in fünf Ländern besitzen, jährlich könnten rund 2,8 Millionen Unzen Gold durch den neuen Giganten gefördert werden. Zudem würde das Unternehmen weltweit eine der größten Goldreserven im Erdreich sein eigen nennen.
Strategisch scheint Beobachtern der Zusammenschluss sinnvoll. Vor allem für Newcrest, auch stark im Kupferabbau engagiert, würde sich dadurch eine positive Diversifizierung ergeben. Bei Credit Suisse betont man jedoch zugleich, dass die Gewinne je Aktie bei dem neuen Großkonzern bis 2014 zunächst um bis zu 21 Cent fallen würden. Die langfristigen Synergieeffekte werden dennoch von Experten als hoch bewertet.