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Fortescue Metals: Rohstoffsteuer stoppt Milliardenpläne

20.05.2010  |  Rainer Hahn
RTE Stuttgart - (www.rohstoffe-go.de) - Die Kritik an der Minensteuer in Australien wird immer größer. Inzwischen überdenken große Minenbetreiber ihr Engagement auf dem fünften Kontinent. Das Thema könnte sogar die kommenden Wahlen beeinflussen.

Fortescue Metals Group (WKN: 121862), der drittgrößte Betreiber von Eisenerzminen in Australien, hat zwei Investitionsprojekte zumindest vorübergehend gestoppt. Grund ist die ab 2012 drohende Minensteuer von 40 Prozent, die Australiens Premierminister Kevin Rudd durchsetzen will. Diese Steuer macht es Fortescue nach eigenen Angaben unmöglich, die Projekte zu finanzieren. Banken wollen unter den neuen Bedingungen offenbar keine Finanzierung mehr ermöglichen.

Damit liegen Investitionen von 15 Milliarden US-Dollar momentan auf Eis. Fortescue will nach früheren Plänen 9 Milliarden Dollar in den "Solomon Hub" in der wenig erschlossenen Region Pilbara investieren. Vorstandschef Andrew Forrest bezeichnet das Areal als das wertvollste unerschlossene Minenprojekt der Welt. Der Ausbau des "Western Hub" in Westaustralien soll 6 Milliarden Dollar kosten. Ob die Projekte weiter verfolgt werden, hängt von der Entscheidung der Regierung ab, die zunehmend unter Druck gerät. Wie der Chef von Fortescue deutlich macht, sind von der Investition rund 30.000 künftige Arbeitsplätze betroffen.

Zwei Szenarien malt Forrest an die Wand. Er könnte die Projekte an ausländische Investoren verkaufen, die das nötige Geld mitbringen. Zwei entsprechende Anrufe hat er offenbar schon bekommen. Noch steht sein Rückruf jedoch aus. Beim zweiten Szenario würde das Geld für den Minenneubau aus China kommen. Sollte man die Projekte nicht mit Bankenhilfe eigenständig stemmen können, würde die chinesische Regierung gerne einspringen und sich noch stärker bei Fortescue engagieren. Schon jetzt gehören chinesische Investoren zu den Großaktionären des Unternehmens.

Sowohl das Projekt von Solomon als auch die Erweiterung des Western Hub sind langfristig zu sehen. Nach den bisherigen Plänen will Fortescue im kommenden Jahr endgültig über den Bau von Solomon entscheiden. Das Projekt "Western Hub" ist bisher nicht über die Konzeptphase hinausgekommen.

Dennoch erwartet Fortescue von der Regierung, dass die Pläne zurückgenommen werden. Andere Konzerne überdenken derzeit ebenfalls ihre Strategie in Australien. So ist nicht mehr ganz sicher, ob das Zusammengehen der Eisenerzaktivitäten von Rio Tinto (WKN: 855018) und BHP Billiton (WKN: 850524), den beiden größten Konzernen der Branche, noch zustande kommt. Die beteiligten Unternehmen überprüfen ihr Vorgehen. Noch bekennen sie sich zum Zusammenschluss, doch gemeinsam gehen sie gegen die geplante Steuer vor.

Die australische Regierung bleibt von all dem nicht unbeeindruckt. Kabinettsmitglieder geben zu, dass die Steuer für neue Investitionen schlecht sei. Aus der Regierungszentrale ist zu hören, dass nach einem Kompromiss gesucht wird. Wie dieser aussieht, ist noch unklar, denn innerhalb des Regierungslagers wird derzeit um den richtigen Weg gekämpft. Nicht ganz unwichtig ist dabei wohl der anstehende Wahltermin. Wahrscheinlich im Oktober wird das neue Parlament gewählt werden. Die Steuer könnte dabei durchaus zum Thema werden. Von Oppositionsseite ist bereits erklärt worden, dass man die Steuer bei einem Sieg wieder abschaffen werde.

Wie sehr die Steuer den Aktienmarkt belastet, zeigt ein Blick auf den ASX 300 Resources. Der Index hat seit seinem Hoch Mitte April fast 35 Milliarden Dollar an Wert verloren. Inzwischen liegt er auf einem Sechs-Monats-Tief. Die australische Regierung hat ihre Steuerpläne erstmals am 2. Mai veröffentlicht.
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Fortescue Ltd.
Bergbau
121862
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