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Exklusiv-Interview Yukon-Nevada Gold: "Wir wollen den Kurs wieder in alte Höhen bringen"

18.12.2009  |  Rainer Hahn
RTE Stuttgart - (www.rohstoffe-go.de) - Vor nicht allzu langer Zeit sah es so aus, als würden bei Yukon-Nevada Gold die Lichter ausgehen. Der in Nevada und dem Yukon aktive Goldproduzent war auf Grund verschiedenster Probleme in Schieflage geraten. Mit Eintritt des neuen CEO Robert Baldock aber scheint es gelungen zu sein, das Ruder herumzureißen. Im exklusiven Gespräch erklärte uns Baldock, wie er das Unternehmen auf Kurs und den Kurs wieder in alte Höhen bringen will.

Yukon-Nevada Gold (WKN A0MVD1) ist vor allem auf seiner Goldliegenschaft Jerritt Canyon aktiv, einem Gebiet mit einer Fläche von 320.000 Hektar, auf dem bislang zwischen 7 und 8 Millionen Unzen Gold gefördert wurden. Das Gelände verfügt derzeit über 1.961.000 Unzen Gold der Kategorien gemessen und angezeigt sowie weitere 520.000 Unzen in der Kategorie geschlussfolgert - ist aber gleichzeitig nur sehr wenig exploriert, sodass seiner Ansicht nach hier noch enormes Potenzial für die Zukunft steckt. Hinzu kommt, dass auf dem Gelände von Yukon-Nevada gigantische Erzverarbeitungsanlagen stehen - einer von nur drei Standorten in Nevada -, die bei heutigen Preisen einen Wert von rund 500 Millionen Dollar haben - ganz abgesehen davon, dass es acht bis zehn Jahre dauern würde, solche Anlagen neu genehmigen zu lassen, zu finanzieren und zu errichten.

Die Probleme auf Jerritt Canyon begannen, so Baldock weiter, bereits beim ersten Besitzer des Geländes, der schon vor Jahren die Entscheidung traf, keine Mittel mehr in den Erhalt von Equipment und Infrastruktur zu stecken. Dies setzte sich über mehrere folgende Besitzer fort, bis Graham Dickson mit seiner damaligen Firma Jerritt Canyon.

Dickson, mittlerweile COO bei Yukon-Nevada, erkannte das Potenzial von Jerritt Canyon, aber, erklärt Baldock, das Team unterschätzte wohl den (Kapital-) Aufwand der hätte betrieben werden müssen, um das Gelände und die Infrastruktur wieder in einen Zustand zu bringen, der es erlaubt hätte, Gewinn bringend zu arbeiten. Nach Ansicht des aktuellen CEOs wären dafür rund 100 Millionen Dollar nötig gewesen, hätte man alle Punkte angehen wollen, von denen man jetzt weiß. Kapital, das zu diesem Zeitpunkt nicht vorhanden war.

Zwar gelang es dem damaligen Team um Dickson die Produktion aufzunehmen, doch konnten die Erzverarbeitungsanlagen, die auf eine Maximalkapazität von 6.000 Tonnen pro Tag ausgelegt sind, auf Grund der vernachlässigten Infrastruktur nur mit 600 (!) Tonnen pro Tag betrieben werden - was einen Gewinnbringenden Betrieb unmöglich machte. Zumal die Mahlanlagen damals mit 500 Mitarbeitern (heute 130) betrieben wurden, so Baldock weiter.

Und dann, da ja Umsätze, wenn auch keine Gewinne, erzielt wurden, sagt Baldock, trat die Umweltbehörde von Nevada, die Nevada Division of Environmental Protection, an das Unternehmen heran und präsentierte eine Liste von Anforderungen, die einzuhalten wären. Deren Kosten aber hätten bedeutet, dass bei Yukon-Nevada endgültig die Lichter ausgehen würden.

In dieser Situation nun wandte sich ein, späterer, Investor an Baldock – der in der Branche einen ausgezeichneten Ruf als Minensanierer hat - und bat ihn die Lage zu sondieren, um zu klären, wie die Probleme in den Griff zu bekommen seien. Und Baldock sah enormes Potenzial für Jerritt Canyon und Yukon-Nevada Gold – auch wenn das, wie er sagt, eine große Menge Kapital erfordern würde.

Als die Sanierungsbemühungen dann nicht recht vom Fleck kamen und Jerritt Canyon zwischenzeitlich still gelegt werden musste, kam der neue Investor auf Baldock zu und bat ihn, die Position des CEO zu übernehmen.

Das nötige Kapital für die ersten Schritte wurde mit Hilfe des oben erwähnten Investors beschafft und bis zu weitere 53 Millionen Dollar könnten dem Unternehmen zufließen, wenn, die ausstehenden Warrants vollständig ausgeübt würden. Die dabei entstehenden Verwässerung - insgesamt könnten am Ende rund 750 Millionen Aktien ausgegeben sein - macht Baldock allerdings kein Kopfzerbrechen. Denn er ist überzeugt, dass es ihm gelingen wird, das Unternehmen und auch den Aktienkurs wieder auf das Niveau vor dem “Crash“ zurückzuführen - und zwar “ohne Roll-Back der Aktienanzahl!“

Die erste Aufgabe, die Baldock dabei in Angriff nehmen musste, war, ein Team - mit Graham Dickson als COO - zusammenzustellen und dann der Umweltbehörde von Nevada einen Aktionsplan vorzulegen, der dazu führen sollte, dass die Wiederaufnahme des Betriebs erlaubt würde. Und das ist, wie verbreitet zu lesen war, ja auch gelungen! Denn man einigte sich mit der Nevada Division of Environmental Protection (“NDEP“) auf einen 50-Punkte-Plan, der inzwischen auch von einem Gericht genehmigt und fixiert ist, sodass in dieser Hinsicht keine unliebsamen Überraschungen mehr auf das Unternehmen zukommen können.

Kernstück in diesem Plan, und hauptsächlich der Grund, aus dem die Anlagen wieder in Betrieb genommen werden durften, ist dabei eine technische “Erfindung“ des studierten Chemikers Graham Dickson. Bei der Goldverarbeitung bestimmter Erze, so erklärte uns Baldock, entsteht eine große Menge an Quecksilber, eines hochgiftigen Stoffes, der in die Luft entweicht kann. Und bislang gilt eine Verfügung der Umweltbehörden, dass nicht mehr als 9.000 Pfund Quecksilber pro Jahr entweichen dürfen.

Yukon-Nevada, und insbesondere Dickson, ist es nun gelungen, einen Weg zu finden, der dazu führt, dass statt der genannten 9.000 nur noch rund 100 (!) Pfund Quecksilber pro Jahr entweichen! Eine Entwicklung, von der die Behörden so überzeugt sind, dass sie nicht nur Yukon-Nevada erlaubten, den Betrieb wieder aufzunehmen, sondern dass nun auch überlegt wird, ob man dieses Verfahren zum für die Branche allgemeingültigen Standard machen könnte... Und übrigens, so Baldock weiter, sei es auch möglich, dass dabei ein Patent, das bereits beantragt ist, für das Unternehmen herausspringe.

Ein weiterer positiver Effekt dieser Erfindung für das Unternehmen und einer der Gründe, warum Baldock so zuversichtlich ist: Die Auflage der Umweltbehörde zum Quecksilber bedeutete, dass die Mühlen von Yukon-Nevada, die wie gesagt auf eine Kapazität von je 6.000 Tonnen pro Tag ausgelegt sind, effektiv nur mit 4.320 Tonnen pro Tag betrieben werden kann, da sonst die Grenze von 9.000 Pfund Quecksilber pro Jahr überschritten würde. Diese Beschränkung würde wegfallen, sobald die Technologie geprüft ist und sich im Einsatz als effektiv erwiesen hat. Und die Anlagen könnten so zu einem späteren Zeitpunkt sogar noch erweitert werden!

Material für die Anlagen ist derzeit genug vorhanden - die Halden sind voll mit Erz, das in den Kreislauf eingebracht werden kann. Um für zusätzliches Material zu sorgen, ist geplant auf dem Jerritt Canyon-Gelände drei Minen in Betrieb zu nehmen. Angefangen mit der Smith-Mine, für die Yukon-Nevada bereits den Betreiber ausgewählt hat. SMD, die bereits über große Erfahrung auf dem Gelände verfügen, werden ihr eigenes Gerät mitbringen, was die Kosten für Yukon-Nevada gering hält.

Bezahlt wird SMD nach den geförderten Gehalten und Mengen, sodass sie das gleiche Interesse am Erfolg haben wie das Unternehmen. Der Abbau auf der Smith-Mine soll noch vor Ende Dezember 2009 beginnen. Wieder in Produktion soll auch die so genannte SSX-Mine, und zwar im zweiten Quartal 2010. Gefolgt von Starvation Canyon im vierten Quartal. Bis dahin liegt die Menge des Erzes, das aus diesen Minen verarbeitet wird, voraussichtlich zwischen 2.000 und 2.500 Tonnen, dass durch Erz, das im Auftrag Dritter verarbeitet wird und aus Lagerbeständen, ergänzt werden soll.

Dabei befindet sich Yukon-Nevada in einer sehr komfortablen Position. Denn neben den Verarbeitungsanlagen auf Jerritt Canyon gibt es in Nevada nur noch zwei andere, die aber vollkommen ausgelastet sind. Das bedeutet, Yukon-Nevada kann sich aussuchen, mit wem man arbeitet und gute Konditionen ausarbeiten. Hinzu kommt, die Unternehmenskunden liefern ihr Erz selbst an, sodass sich Yukon-Nevada die Transportkosten spart – und die Verarbeitungsanlagen ausgelastet werden.

Dieses so genannte Toll Mining, erklärt Baldock, wird aber nur für begrenzte Zeit erfolgen. Spätestens wenn die Produktion auf allen drei Minen läuft, wird man, falls Erz fehlt, um die Anlagen voll auszulasten, dieses einkaufen. Im umliegenden Golddistrikt finden sich große Mengen nicht verarbeiteter Erze von Firmen, die über keine eigenen Verarbeitungsanlagen verfügen.

Das ist noch Zukunftsmusik, doch Baldock zeigt sich sehr zuversichtlich, dass er seine Ziele erreichen kann. Zurzeit befindet sich Yukon-Nevada noch in der “Warmlaufphase“ auf dem Weg in die “steady-state“ Produktion, die fortlaufende kommerzielle Produktion also, da die Teams der Arbeiter die Anlage erst noch optimal einstellen müssen. Allerdings, so Baldock, sollte auch das nicht mehr all zu lange dauern.

Das kann noch einige Zeit dauern, doch bereits im ersten vollen Jahr der Produktion ab diesem Zeitpunk erwartet Baldock eine Goldproduktion von 150.000 Unzen - Tendenz steigend! Durch die Ausweitung der Produktion, den Ausbau der Produktionskapazität - die derzeit insgesamt bei theoretisch maximalen 12.000 bis 13.000 Tonnen pro Tag liegt - sowie die Exploration nach und die Entwicklung von neuen Ressourcen und Reserven ist Baldock überzeugt, allein auf Grund des Jerritt Canyon-Assets den Kurs wieder auf das Niveau vor dem Absturz bringen zu können. Und dann gibt es da ja noch das Ketza River-Projekt, von dem Baldock in absehbarer Zukunft eine Produktion von 60.000 Unzen Gold pro Jahr erwartet.

Im Gespräch vermittelt uns Robert Baldock das Gefühl, dass er sehr genau weiß, wo es hingehen soll und wie er dort hin gelangen will. Wir jedenfalls schließen uns seiner Meinung an, dass Yukon-Nevada und Jerrit Canyon über gigantisches Potenzial verfügen. Für uns ist und bleibt Yukon-Nevada die größte Turnaround-Chance seit langem. Für uns sind die Kurse auf dem aktuellen Nivea deshalb absolute Kaufkurse - kurz wie auch langfristig.

Zumal wir davon ausgehen, dass bereits Mitte Januar die fortlaufende Produktion und eine - dem Ziel von 150.000 Unzen im ersten Jahr entsprechende - Wochenproduktion von ca. 2.900 Unzen erreicht sein sollte.



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