Kurzfristig keine große Steigerung des Molybdänpreises zu erwarten
Molybdän, das unter anderem genutzt wird, um Stahl härter zu machen, erreichte in der ersten Jahreshälfte 2008 einen Sportpreis von mehr als 30 Dollar pro Pfund, fiel aber dann bis auf ein April-Tief unter 8 Dollar pro Pfund. Eine starke Nachfrage aus China und eine wieder verstärkte Stahlnutzung in den westlichen Märkten führe zu einer steigenden Molybdännachfrage, so Analysten.
In China hatte die Stahlproduktion im Oktober mit 425.000 Tonnen den Tiefpunkt erreicht und liegt nun (April) wieder bei rund 528.000 Tonnen. Dieser Anstieg sowie der niedrige Moly-Preis würden China geradezu zwingen, die Molybdänimporte hochzufahren, so die Experten weiter. Auch in den USA geht die Stahlproduktion langsam wieder hoch. Die Stahlnutzung liegt dort jetzt bei etwas mehr als 46 Prozent nach knapp über 41 Prozent im April.
Zwar scheint sich also die Nachfrage zu stabilisieren und langsam anzusteigen, doch kann auch das Angebot schnell erhöht werden. Als die Preise nämlich in den Keller gingen, haben viele Firmen ihre Produktion deutlich eingeschränkt - in China beispielsweise wird dies auf 30 Prozent der Produktion geschätzt. Sollte der Molybdänpreis nun weiter steigen, wird diese zusätzliche Produktion mit hoher Wahrscheinlichkeit schnell wieder anlaufen und damit Preissteigerungen begrenzen.
Und, während Minenunternehmen wie Freeport-McMoRan Copper & Gold (WKN 896476) und Thompson Creek Metals (WKN A0MR6Q) ihre Produktion um jeweils rund 10 Millionen Pfund gesenkt haben, was ca - 5 Prozent des globalen Angebots entspricht, könnte diese schnell wieder auf den Markt kommen. Sollte der Molybdänpreis hoch genug steigen, könnte Freeport-McMoRan sich zudem entscheiden, sein Climax-Projekt zu entwickeln, das innerhalb von 12 bis 18 Monaten weitere 30 Millionen Pfund Angebot bereitstellen könnte. Das würde dann zumindest kurzfristig einen Preisanstieg ausbremsen, da höhere Preise zu einem steigenden Angebot führen werden.
Die Experten erwarten zwar, dass der Molybdänpreis auf lange Sicht steigen wird, da das Angebot wieder knapper werde, doch sähen sie kurzfristig kaum Potenzial für Preissteigerungen, bis nicht ein erheblicher Teil des noch in der Hinterhand befindlichen Angebots auf dem Mark gekommen und verbraucht sei.