Rio`s Global Head greift Australiens Regierung wegen Chinalco an
Hintergrund ist die nach wie vor eher ablehnende Haltung gegenüber der Anteilserhöhung von Chinalco an Rio Tinto. Das chinesische Unternehmen bietet dafür 19,5 Mrd. US Dollar in Cash an, was Rio dringend benötigt um die fälligen Schulden tilgen zu können.
Mit China hätte Australien einen gesicherten Zufluss von Kapital und das Land ist wiederum für die australische Wirtschaft ein wichtiger Exportmarkt. Viel Auswahl hätte man nicht, da solche Märkte sehr dünn gesät seien, so Ritchie.
In der vergangenen Woche hatte der australische Oppositionsführer Malcolm Turnbull den Deal zwischen Rio und Chinalco drastisch abgelehnt, da dieser gegen das nationale Interesse verstoße. Er hatte die Regierung während einer Rede im Lowy Institute in Sydney aufgefordert, das Vorhaben abzulehnen. Seiner Auffassung nach sei die Anteilserhöhung durch Chinalcos eindeutig strategischer Natur. Über das Unternehmen erhalte die chinesische Regierung großen Einfluss und Zugang zu Informationen über die Kosten, Preis- und Marketingstrategien, meint Turnbull.
Dem widersprach heute Ritchie mit klaren Worten indem er sagte, dass durch Chinalco nicht die chinesische Regierung unterstützt werde und das Unternehmen keinen Einfluss auf die Rohstoffpreise hätte. Weiterhin bekommt Chinalco bei einer Anteilserhöhung auch keine Rechte im Management, sowie keine Vetorechte und alle Marketing-Aktivitäten lägen auf Seiten von Rio Tinto. Das heißt ganz klar, dass chinesische Unternehmen wird in keiner Form Entscheidungen über den Produkt-Mix, der Produktion, Preise, Vertrags- oder Marketing-Strategien oder ähnliches haben, so Doug Ritchie.