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Anteilserhöhung von Chinalco an Rio Tinto steht auf Messers Schneide

01.05.2009  |  Rainer Hahn (EMFIS)
RTE - EMFIS.COM - Die Anteilsaufstockung der Aluminium Corp of China (Chinalco) bei dem australischen Minenkonzern Rio Tinto könnte vor dem Aus stehen.

Wir EMFIS bereits ausführlich berichtete, will das chinesische Unternehmen ihre Beteiligung an Rio aufstocken und dafür 19,5 Mrd. US Dollar zahlen.

Das Vorhaben, welches vom Vorstand Rios unterstützt wrd, stand von Anfang an unter keinem guten Stern, da die australische Regierung massive Bedenken hat.

Rio Tinto, dass weltweit drittgrößte Bergbau-Unternehmen, ist inzwischen unter erheblichen Beschuss von Aktionären und Politikern geraten, welche die geplanten Investitionen durch Chinalco ablehnen.

Das Foreign Investment Review Board ist immer noch bei der Prüfung des "Deals" und wird eine entsprechende Empfehlung dem Schatzkanzler Wayne Swan geben, welcher diese annehmen oder ablehnen kann.

Der australische, Oppositionsführer Malcolm Turnbull sagte zu dem Vorhaben, dass es gegen das nationale Interesse verstoße, wenn das chinesische Unternehmen einen weiteren Zugriff bekäme.

Er forderte die Regierung während einer Rede im Lowy Institute in Sydney auf, gegen die Aufstockung durch Chinalco vorzugehen, da dass Unternehmen staatlich kontrolliert wird und im Konflikt der Interessen Australiens stehe.

China hat sich inzwischen zum weltweit größten Käufer von Metallen entwickelt.und verfüge schon jetzt über einen erheblichen Einfluss auf Rio Tinto. Umgekehrt hätte kein australisches Unternehmen die Möglichkeit, eine ähnliche Investition in China zu tätigen, so Trunbull. In der Form, wie die Transaktion vorgesehen ist, sollte sie nicht zugelassen werden.

Für Ihn ist das Vorhaben Chinalcos eindeutig strategischer Natur. Über das Unternehmen erhalte die chinesische Regierung großen Einfluss und Zugang zu Informationen über die Kosten, Preis- und Marketingstrategien, meint Turnbull.

Rio Tintos CEO Tom Albanese hat ein großes Problem wenn Chinalcos Vorhaben abgeschmettert wird. Sein Unternehmen hat massive finanzielle Schwierigkeiten. Ein großer Schuldenberg drückt auf den Konzern. In diesem Jahr sind 8,9 Mrd. US Dollar zu tilgen und im nächsten 10 Mrd. US Dollar. Das heißt, dass der Konzern nicht mehr viel Zeit hat, das nötige Geld zu beschaffen. Die Umsätze und Gewinne gehen zurück, die Nachfrage sinkt und Tausende Jobs stehen auf dem Spiel.

Da im vergangenen Jahr die Übernahme durch den Konkurrenten und Weltgrößten Minenkonzern BHP Billiton abgelehnt wurde, bleibt nur die Möglichkeit, das Angebot der Anteilsaufstockung durch den chinesischen Konzern Chinalco anzunehmen oder über einen weiteren Bond – Verkauf Kapital reinzuholen. So wurden bereits vor über 14 Tagen für 2 Mrd. US Dollar 5-Jahresanleihen und für 1,5 Mrd. US Dollar 10-Jahresanleihen herausgegeben.

Auch wenn diese laut dem CFO Guy Elliott gut angenommen wurde, so reicht es bei weitem nicht aus, die im Oktober fälligen 8,9 Mrd. US Dollar zu tilgen. Diese hatte man sich mit der 38 Mrd. US Dollar schweren Übernahme von Alcan in 2007 aufgebürdet.

Albanese ist ein klarer Befürworter für die Anteilserhöhung durch Chinalco, welche bereits 9 Prozent an Rio halten und damit der größte Einzelaktionär sind. Mit dem 19,5 Mrd. US Dollar - Angebot, würde sich der Anteil auf 18 Prozent erhöhen.

Chinalco hat bereits durch ein chinesisches Bankenkonsortium die Zusage über die Bereitstellung von 21 Mrd. US Dollar erhalten.

Sollten die Pläne des Unternehmensvorstandes von Rio Tinto scheitern, so habe man laur dem CFO Elliott auch einen Plan B. Dazu gehören der Verkauf von Aktien, Anleihen und oder weiterer Sicherheiten. Möglich sei auch eine Umschuldung der Schulden, oder eine Kombination der vier Optionen, so Elliott.

Es bleibt also weiter offen, ob der Plan B herhalten muss, oder ob man sic letztlich von Seiten der australischen Regierung doch zu einer Zustimmung durchringen kann.
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