Rio Tinto / Chinalco: Milliarden-Deal nimmt die nächste Hürde
Positive Neuigkeiten für den Rohstoffgiganten Rio Tinto (ISIN AU000000RIO1): Die Kartellbehörde Australiens hat grünes Licht für den 19,5 Milliarden Dollar schweren Einstieg des staatlichen chinesischen Aluminiumriesen Chinalco gegeben. Man erwarte keine signifikante Beeinflussung des Wettbewerbs auf den Kupfer-, Aluminium- und Eisenerzmärkten, hieß es aus der Behörde.
Als nächstes erwartet Rio Tinto nun die Zustimmung des australischen Finanzministeriums, das die mögliche Beteiligung ebenfalls prüft. Dabei stehen bei den Kritikern des Deals, darunter auch Großaktionäre des Rohstoffriesen, vor allem Sorgen im Vordergrund, Rio Tinto könne unter den Einfluss Chinas geraten und das Reich der Mitte sich so international Vorteile verschaffen.
Gleichzeitig ließ Rio Tinto verlauten, dass man, sollte der Chinalco-Deal nicht zustande kommen, eine ganze Reihe von Alternativen in der Hinterhand habe, um sich zusätzliches Kapital zu besorgen. Das könne die Ausgabe von Anleihen, den Verkauf weiterer Assets, die Vergabe von Bezugsrechten, eine Umschuldung oder eine Kombination aus all diesen Möglichkeiten umfassen, so das Unternehmen.
Rio, das bereits Assets im Wert von mehreren Milliarden Dollar veräußert hat, teilte zudem mit, dass man eine australische Roheisenfabrik auf Grund der schlechten wirtschaftlichen Aussichten für zwölf Monate schließen werde. Allerdings geht der Konzern davon aus, trotz widersprüchlicher Signale zur Weltwirtschaftslage, dass Hoffnung für eine Erholung der Rohstoffpreise in der zweiten Jahreshälfte 2009 besteht. Vor allem die in China geplanten Infrastrukturmaßnahmen könnten eventuell die sinkende Nachfrage aus dem Westen ausgleichen.