Rio Tinto - erstes Etappenziel erreicht
Fazit:
Auch wenn sich eine klassische Bodenbildung aus Sicht der Technischen Analyse grundsätzlich anders darstellt, so sind die höheren Bewegungstiefs sowie das Überwinden der 100 Dollarmarke durchaus positiv zu werten. Zudem ist das in der Analyse vom 22. Januar skizzierte Etappenziel des Long-Szenarios von 120 Dollar erreicht und folglich könnte sich durchaus weiteres Aufwärtspotenzial erschließen. Grundbedingung hierfür ist allerdings das Verweilen oberhalb des Kurslevels von 95 bzw. 100 Dollar mit anschließendem Bruch der seit Mai 2008 existierenden und als primären geltenden Abwärtstrendlinie. Diese Trendlinie verläuft aktuell im Grobbereich von 155 bis 175 Dollar - je nach Ausrichtung der Trendlinienpunkte - und stellt im Falle des Überwindens ein strategisches Kaufsignal dar. Hingegen Rio Tinto mit Kursen unterhalb von 95 Dollar weitere Schwäche andeutet und folglich Rückschläge bis mindestens zu den Tiefstkursen des Dezembers 2008 bei rund 60 Dollar einkalkuliert werden müssen.
Long Szenario:
Rio Tinto behält den Kurs bei und verweilt stabil oberhalb der 100 Dollarmarke. Mit der Etablierung über 130 Dollar deutet im Weiteren alles auf eine Fortsetzung der Erholung hin und ein Bruch der primären Abwärtstrendlinie mitsamt Überwindung des Widerstandsbereichs bei 175 Dollar sollte gelingen. Die sich daraus erschließenden Kursziele liegen bei 230 und 325 Dollar. Oberhalb von 325 Dollar per Wochenschlusskurs rufen mittel- bis langfristig die Maihochs aus 2008 um 550 Dollar.
Short Szenario:
Die primäre Abwärtstrendlinie behält ihre Relevanz und zeichnet den weiteren Verlauf von Rio Tinto vor. Mit dem erneuten Unterschreiten von 100 Dollar generiert Rio Tinto zunächst Abschlagspotenzial von rund 40 Prozent. Im Bereich von 60 Dollar angekommen, entscheidet sich sodann, ob die Aktie einen Doppelboden ausbilden kann oder doch nochmals 50 Prozent an Wert verliert. Unterhalb von 55 Dollar finden sich die nächsten Korrekturziele erst im Bereich von 25 bis 30 Dollar wieder.
© Christian Kämmerer
Technischer Analyst und Redaktionsmitglied