Schnäppchenjagd auf Kohleminen?
Das würde bedeuten das zweite oder auch dritte Quartal dieses Jahres könnte einen ausgezeichneten Zeitpunkt darstellen, um günstig Kohleminen zu erwerben, die profitabel arbeiten, über Cash verfügen, hohe Reserven aufweisen und über eine gute Infrastrukturanbindung verfügen.
Doch das Problem ist hier (wie in fast allen Bereichen der Wirtschaft zurzeit), dass viele der großen Minenkonzerne wie Anglo-American, BHP Billiton oder Rio Tinto, die als Käufer in Frage kämen, zurzeit rigorose Sparprogramme fahren. Stellen werden gestrichen, die Produktion herunter gefahren und insbesondere Expansionspläne genau unter die Lupe genommen.
Im Gegensatz zu diesen internationalen, börsennotierten Firmen werden potenzielle indische und chinesische Käufer primär von der Notwendigkeit angetrieben, sich langfristig Rohstoffvorräte zu sichern. Viele von ihnen befinden sich in Staatsbesitz oder werden von ihren Regierungen unterstützt. Sodass sie einerseits über Kapital zum Investieren verfügen - und sich andererseits keine Sorgen um Aktionäre machen müssen.
Indische Staatsunternehmen wie beispielsweise Coal India sehen sich bereits seit Jahren nach Minen in Indonesien, Australien oder Südafrika um. Und dass auch China in diesem Bereich aktiv werden wird, scheint sehr sicher.
Ins Visier dieser Käufer könnten nach Ansicht von Experten dabei unter anderem Indonesien und Kolumbien geraten. Kolumbien unter anderem deswegen, weil das südamerikanische Land gut positioniert ist, um sowohl die Märkte der Atlantik- als auch der Pazifikregion zu beliefern, es über große Vorkommen verfügt und die dortige Regierung die Kohleproduktion sehr stark unterstützt.
Hinzu kommt, dass viele kolumbianische Kohleförderer wegen ihrer vorteilhaften Kostenstruktur selbst bei den derzeit niedrigen Preisen noch gesunde Gewinne ausweisen. Indonesien, der größte Kohleexporteur der Welt, sei vor allem auf Grund der Lage im wachsenden asiatischen Markt interessant.