Goldförderer im Schlaraffenland
Während die Nachfrage nach den industriellen verwendeten Metallen (hierzu gehört auch Silber) durch den Wirtschaftsabschwung nachlässt und somit deren Preise und die Aktienkurse der Förderer solcher Metalle fallen, bietet Gold ein entgegengesetztes Bild. Angesichts der weltweiten Finanz- und Wirtschaftskrise erscheint Anlegern Gold als attraktive Anlage. Dies mag zum Teil eine selbsterfüllende Prophezeihung sein: Anleger prognostizieren der Goldpreis werde steigen und kaufen folglich Gold, was den Preis steigen lässt. Aber es ist eigentlich egal weshalb der Goldpreis letztendlich steigt. Klar sichtbar für jedermann ist, dass Gold der Wertentwicklung anderer Kapitalanlagen entgegengewirkt hat.
Am meisten von der aktuellen Konstellation profitieren aktiv Gold fördernde Minen: Sie verkaufen das teure Gold und setzen dafür die aktuell preiswerten Rohstoffe ein (Stahlkonstruktionen, Treibstoff, Chemikalien). Dies spiegelt sich im Aktienkurs wieder. Z.B. konnte der Aktienkurs der kanadischen Agnico-Eagle Mines Ltd. mal eben seit Oktober 2008 um mehr als 100 Prozent zulegen. Fazit: Die aktiv fördernden Goldminen profitieren am meisten von der Krise. (Warum auch der Kurs von Agnico-Eagle Mines im Oktober ein Tief erreichte ist klar: Insbesondere institutionelle Anleger waren gezwungen Aktien zu verkaufen, um Verluste an anderer Stelle zu kompensieren. Aber die fundamentalen Faktoren haben innerhalb weniger Monate doch wieder den Kurs zurechtgerückt.)