Interview mit Dr. Derek Fisher, CEO und Managing Director von Moly Mines Ltd.
Dr. Derek Fisher: Das Management habe ich weitestgehend selbst zusammen mit meinem COO, Collis Thorp zusammengestellt. Zusammen haben Collis und ich über 80 Jahre Erfahrung im Minenbusiness und wir haben in dieser Zeit mit sehr vielen bekannten und qualifizierten Leuten aus dem Sektor zusammengearbeitet. Meine Karriere begann mit der australischen Tochter des kanadischen Nickelunternehmens Inco.
In dieser Zeit arbeitete ich für das Unternehmen in Australien, Kanada und im pazifischen Raum. Nach meiner Zeit bei Inco beschäftigte ich mich mit der Gründung und der Führung von verschiedenen Minenunternehmen, die Minen in Australien, Afrika, der Mongolei und Osteuropa aufbauten. Collis ist ein Ingenieur und war für den Bau von verschiedenen Minen in Australien und Afrika verantwortlich. Vor seiner Zeit bei Moly Mines war er Geschäftsführer eines Titanproduzenten im Bereich der Mineralsande. Die meisten unserer Mitglieder im Managementteam haben bereits früher mit uns zusammengearbeitet oder sind auf Empfehlung uns bekannter Unternehmen gekommen.
Goldreport: Euer Hauptprojekt ist Spinifex Ridge in Australien. Bitte gib uns einen ersten Überblick über die Reserven und Ressourcen des Projektes.
Dr. Derek Fisher: Die Ressource ist sehr groß und übersteigt 1 Milliarde Tonnen bei einem cut-off grade von 0,02% Molybdän. Der durchschnittliche Gehalt liegt bei 0,05% Molybdän und 0,07% Kupfer. Im Rahmen dieser Ressource wurde bei unserer Machbarkeitsstudie eine Reserve von 450 Millionen Tonnen bei gleichen Gehalten festgestellt. Der Erzkörper selbst hat eine höher mineralisierte Hauptzone, die wir zu Beginn unserer Produktion abbauen werden, da wir hier schneller einen Cashflow erwirtschaften können um so unsere Verbindlichkeiten schneller abzutragen.
Goldreport: Braucht Ihr noch irgendwelche Genehmigungen von der Regierung oder anderen Stellen, um mit dem Bau der Mine beginnen zu können oder liegt hier schon alles vor?
Dr. Derek Fisher: Alle notwendigen Genehmigungen liegen bereits vor und die Mine ist bereit gebaut zu werden und mit der Produktion zu beginnen! Sobald die Finanzierung steht, können wir am nächsten Tag auf dem Projekt beginnen!
Goldreport: Spinifex Ridge ist eines der weltgrößten Molybdänvorkommen. Das Ziel ist es in 2010 mit der Produktion zu beginnen. Wie lange wird es dauern die Mine zu bauen und wie weit sind die Planungen fortgeschritten?
Dr. Derek Fisher: Der Start der Produktion ist natürlich abhängig von der Finanzierung der Mine. Unsere Vertragspartner im Ingenieurbereich sagen, sobald die Finanzierung steht, brauchen wir nur 15-18 Monate für den kompletten Bau der Mine und den nötigen Verarbeitungsanlagen. Dies ist im Vergleich eine sehr kurze Bauzeit, dies liegt aber daran, dass wir bereits viel Arbeit in die detaillierte Planung investiert haben. Bislang wurden alleine in diese Planung über 500.000 Arbeitsstunden investiert und für unser langfristiges Equipment wurden die Aufträge bereits vor 18 Monaten gestellt.
Goldreport: Neben der Molybdänlagerstätte auf dem Gebiet hat Moly Mines in 2008 ja auch einen neuen Eisenerzfund gemacht. Hast Du schon eine Vorstellung wie groß das Eisenerzvorkommen sein kann und wird das Gebiet aktuell aktiv exploriert? Wie sehen die Pläne für dieses zusätzliche Projekt aus?
Dr. Derek Fisher: Aktuell befinden wir uns bereits in der dritten Runde des Bohrprogramms die sich noch bis zum Februar 2009 hinziehen wird. Die Eisenerzressource ist bis jetzt nicht groß aber dafür haben wir sehr hohe Gehalte von über 62% Eisenerz. Dieses Highgrade-Material ist sehr gut zu verkaufen und selbst in dem schwachen Eisenerzmarkt aktuell finden sich hier leicht Abnehmer. Sobald wir unser Molybdänvorkommen vorangebracht haben, werden wir auch das Eisenerz auf dem Gebiet abbauen. Hierzu haben wir natürlich die Möglichkeit dann die vorhandene Infrastruktur auf unserer Mine zu nutzen.
Goldreport: Wo wir gerade bei Thema Infrastruktur sind, wie sieht es hier rund um das Spinifex Ridge Projekt aus?
Dr. Derek Fisher: Spinifex Ridge befindet sich ein einer trockenen Wüste mit kleinen Hügeln und einem zum Großteil sehr flachem Land. Die Umgebung ist ein optimaler Standort um eine richtig große Mine zu bauen. Im Hinblick auf die Infrastruktur brauchen wir eigentlich nicht viel. Die nächste Zugverbindung und die nächsten Gaspipelines sind nur 60 Kilometer nördlich von der Mine entfernt. Aber da Molybdän so wertvoll ist, benötigen wir die Eisenbahn gar nicht und wir wollen das Material mit LKWs in den etwa 160 Kilometer entfernten Hafen im Westen bringen.
Goldreport: Die weltweiten Finanzmärkte machen aktuell eine sehr harte Zeit durch und sehr viele Entwicklungsunternehmen haben derzeit Probleme vernünftige Finanzierungen für ihre Projekte zu bekommen. Moly Mines war in der Lage 150 Millionen USD von der in New York ansässigen TCW Gruppe zu bekommen. Was war der Grund für TCW in Moly Mines zu investieren?
Dr. Derek Fisher: TCW hat wirklich umfangreiche Due Dilligence Prüfungen über unser Unternehmen, unser Projekt und auch über den kompletten Molybdänsektor vorgenommen. All diese Studien ergaben ein positives Investmentszenario für TCW und dann haben sie sich entschieden, uns diese Summe bereitzustellen. Ich bin mir ehrlich gesagt nicht sicher, ob es einen Hauptgrund für die Finanzierungsentscheidung gab, ich denke sie sind sehr stark vom Molybdänmarkt überzeugt.
Goldreport: Denkst Du, sie werden euch auch in der Zukunft weiter unterstützen?
Dr. Derek Fisher: Das hoffen wir natürlich! Sie haben uns auch ihr starkes Interesse bekundet, an der Hauptfinanzierung für das Projekt teilzunehmen. Natürlich hängt dies dann wieder von den Bedingungen, dem Marktumfeld und vielen anderen Dingen ab.
Goldreport: Ihr habt eine Abnahmevereinbarung mit Thyssen Krupp Metallurgie aus Deutschland unterzeichnet. Was waren die Gründe für Thyssen Krupp diese Vereinbarung mit Moly Mines zu schließen und wie ist die Beziehung zu diesem deutschen Großunternehmen?
Dr. Derek Fisher: Unsere Beziehung zu Thyssen Krupp ist exzellent. Ich habe sie erst kürzlich getroffen und morgen werde ich sie hier in Frankfurt erneut treffen. Sie haben uns gezeigt, dass sie starkes Interesse an einem Unternehmen wie uns haben, da wir über viele Jahre Molybdän liefern werden können. Weiterhin zeigten sie sich überzeugt davon, dass unser Projekt in einer sicheren Umgebung wie Australien liegt und nicht in einem Dritte Welt Land.
Goldreport: Aktuell hat Moly Mines sehr viel Cash in der Unternehmenskasse. Wie sehen die Pläne für die nächsten 12 Monate aus? Geht Ihr jetzt mit allen Vorbereitungen sehr schnell voran um die Mine möglichst schnell zu bauen oder seid ihr aktuell eher vorsichtig mit dem Cash weil die endgültige Hauptfinanzierung für das Projekt noch nicht steht?
Dr. Derek Fisher: Wir sind aktuell extrem vorsichtig und wir beobachten die internationalen Kapitalmärkte sehr genau. Man könnte sagen wir warten bis sich der Nebel gelüftet hat!