Beadell Resources Ltd.: Star zum Problemkind?
Die Zahlen waren auch kein Augenschmaus. Das Unternehmen hat nicht Abschreibungen in Höhe von fast 100 Millionen AUD vorgenommen und wollte damit vermutlich die Bilanz komplett säubern. Dies führte dann zu einem Netto-Verlust von 101 Millionen AUD, wo im letzten Jahr noch ein Netto-Gewinn von 22,4 Millionen AUD stand.
Die Zahlen kann man sich nicht schönreden, doch der Schnitt mit den Abschreibungen war nur konsequent. Viele der Goldproduzenten haben dies in 2015 und 2016 getan und so die Bilanzen komplett zurückgeschnitten. Beadell Resources tat dies nun zum Ende des Jahres 2017.
Durch die am Montag bekannt gegebene Kreditlinie von Sprott Lending (Link) über 60 Millionen USD hat sich das Unternehmen aber einen finanziellen Spielraum eingeräumt, der ausreichen sollte, bis die Tucano Anlage modernisiert wurde.
Fazit:
Vom einstigen Star hat sich Beadell leider zum Problemkind entwickelt. Das Management hat mit zu euphorischen Prognosen und deren Nichterfüllung die Anleger enttäuscht.
Die Abschreibungen hätte das Unternehmen aus meiner Sicht ein Jahr früher tätigen müssen, anstatt nun, aus einer schwachen Ausgangsposition heraus.
Die Aktie kam heute stark unter Druck und verlor 18% bei hohen Umsätzen.
Die Short-Seller sind hier leider wieder mit von der Partie.
Die Short-Position auf Beadell lag bereits am 23.02. bei 4,18% aller ausstehenden Aktien. Seit Ende Januar erhöhen die Short-Seller den Druck und die Aktie fällt:
Es ist davon auszugehen, dass heute erneut Millionen von Aktien geshortet wurden, da die Aktie unter das Tief gedrückt wurde.
Früher oder später werden diese Short-Seller eindecken müssen. Die 4,18% per 23.02. entsprechen ca. 51,5 Millionen Aktien, die die Leerverkäufer short sind.
Es sah am Montag, nach der Bekanntgabe des SPROTT-Kredits so aus, also ob die Eindeckungen starten. Doch die heute vorgelegten Zahlen eröffneten den Short-Sellern ein erneutes Fenster.
Ich will nun sicher nicht alles auf die "bösen Short-Seller" schieben, doch wir sehen doch deutlich, wie man eine Aktie in einer schwachen Verfassung durch derartige Short-Attacken schädigen kann.
Das Kind liegt nun leider im Brunnen und ich denke, dass nun alle Horror-Szenarien in der Aktie eingepreist sind. Den fairen Wert habe ich auf 0,20 Euro gesenkt, da ich die nächsten Zahlen abwarten muss.
© Hannes Huster
Quelle: Auszug aus dem Börsenbrief "Der Goldreport"
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