Milliarden-Übernahme, die keiner so richtig versteht
Fortuna will zum Großteil mit eigenen Aktien bezahlen und hat einen Aufschlag von über 40% angeboten. Wie Sie wissen, halte ich von solchen Deals nicht viel bis gar nichts.
Die Arbitrageure kommen sofort aufs Spielfeld und handeln die Spreads gegeneinander aus und die Folge ist ein deutlich fallender Aktienkurs des Übernehmers, der dann auch die Übernahmeprämie zusammenstutzt. Zudem sehe ich ehrlich gesagt keinen Sinn in diesem Zusammenschluss/Übernahme.
Roxgold ist ein afrikanischer Goldproduzent, der in den vergangenen Jahren gute Arbeit geleistet hat und mit dem Seguela Projekt Elfenbeinküste) ein hervorragendes weiteres Gebiet in die Produktion führen wollte.
Fortuna hat kein einziges Projekt in Afrika, was schon der erste Haken ist. Mit Projekten in Mexiko, Argentinien und Peru liegt der Fokus auf einer komplett anderen Region. Zudem verliert man so den "Silber-Charakter" vermutlich gar vollends.
Ich kann dieser "Übernahme" nicht viel Positives abgewinnen.
Mir gefällt die potenziell neue Mine von Roxgold (gute Gehalte, geringe Capex, schnelle Kapitalrückzahlung) aber ich kann nicht verstehen, warum sich ein Management in dieser Phase auf einen solchen Deal einlässt. Man hört, der CEO wollte raus, doch ob das stimmt, weiß ich nicht.
Die Entscheidung von Fortuna kommt mir vor, wie wenn der Deal nur gemacht wurde, um den Anschluss "noch oben" nicht zu verlieren - ohne Rücksicht auf die Aktionäre und die Verwässerung.
Man sollte doch zumindest einige Synergieeffekte bei einer Übernahme dieser Größenordnung vorweisen können, die ich beim besten Willen nicht sehe. Ob der Deal zustande kommt, wird von den Großaktionären bei Roxgold abhängen. Ich denke, da werden einige nicht zufrieden sein.
Die Aktie von Fortuna Silver verlor gestern 18%, Roxgold konnte am Ende 15% höher aus dem Handel gehen.
© Hannes Huster
Quelle: Auszug aus dem Börsenbrief "Der Goldreport"
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