Ungenutztes Potenzial: Sitzt Indien auf einer Goldmine?
Im Zuge der Exploration müssten sich Unternehmen zunächst auf Grundlage geschichtlicher Daten und Studien der Geologischen Gesellschaft Indiens konzentrieren und eine Aufklärungserlaubnis (Reconnaissance Permit, RP) beantragen. Diese gelte grundsätzlich für drei Jahre; sollte ein Unternehmen in dieser Zeit zufriedenstellende Entdeckungen machen, könne eine Schürflizenz beantragt werden. Dann würden Bohrungen erfolgen, um das meistversprechende Zielgebiet zu ermitteln. Im Anschluss erfolge die Beantragung einer Abbaulizenz.
Durch diesen komplizierten Prozess und die vielen Lizenzbeantragungen würde die Zeit von Exploration bis Entdeckung - welche normalerweise weltweit bei etwa 10 Jahren liegt - in Indien deutlich länger dauern. Mitunter würden Unternehmen sogar zehn Jahre auf eine Lizenz warten. Das wäre der Hauptgrund, warum die Goldförderung in Indien derzeit noch eher unprofitabel und damit wenig attraktiv für private Teilnehmer sei. Es bedürfe aber einer Öffnung des Sektors, um die ungenutzen Goldreserven des Landes zu erschließen. In der Folge könnte Indien auch seine Abhängigkeit von Goldimporten reduzieren.
Derzeit gebe es in Indien nur eine einzige arbeitende Goldmine, die Hutti-Mine in Karnataka und diese produziere pro Jahr etwa drei Tonnen Gold. Dank des Potenzials im Land könnten in den nächsten zwei Jahrzehnten allerdings etwa 300 Tonnen pro Jahr gefördert werden. Das entspräche etwa der aktuellen Produktion Chinas. Dieses Land hatte ebenfalls erst vor zwei, drei Jahrzehnten mit dem Abbau begonnen und ist seither zum weltgrößten Goldproduzenten herangereift. Natürlich sei es ohne ausführliche Explorationen unklar, wie groß und von welcher Qualität die Goldreserven tatsächlich sind. Aber 300 Tonnen in den nächsten zwei bis drei Jahrzehnten seien dennoch eine realistische Annahme, heißt es im Artikel abschließend.
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