Major Drilling Group erwartet strukturelle Veränderungen für den Minensektor
Neben den Minengesellschaften selbst spielen auch die Anbieter von Bergbaudienstleistungen eine herausragende Rolle in einem boomenden Rohstoffumfeld. Zum einen sind diese Unternehmen selbst als Investment interessant, da viele Gesellschaften, die im Bergbau tätig sind, deren Dienstleistung in Anspruch nehmen müssen.
Zum anderen sind Unternehmen wie die Major Drilling Group Inc. (ISIN CA5609091031, WKN 894315) auch eine Art "Seismograph", um die Stimmung des Marktes auszuloten. Die Major Drilling Group ist der größte Anbieter von Bergbaudienstleistungen in Kanada und der zweitgrößte Anbieter weltweit.
Francis McGuire, der CEO des im kanadischen New Brunswick sitzenden Konzerns, erwartet in der Zukunft erhebliche strukturelle Veränderungen. Herausforderungen auf der Angebotsseite werden einer der entscheidenden Faktoren sein, der die Rohstoffpreise in den nächsten 15 Jahren oben halten wird, egal wie sich die Nachfrage entwickelt, so McGuire in einem Interview.
Insgesamt sieht er den gesamten Sektor in einem klaren zyklischen Aufwärtstrend. In den letzten drei bis vier Jahren wurden dabei unglaubliche Summen in den Explorationsmarkt gepumpt. Seit dem Jahrestief bei 3 Mio. USD in 2003 stiegen die Explorationsausgaben auf 14 Mrd. USD bis zum Jahr 2007.
Doch der Fokus wird sich in den nächsten Jahren verändern. Die Zeiten des "leichten Rohstoffabbaus" seien vorbei, so McGuire. In der Zukunft wird in immer schwieriger zugänglichen Regionen gearbeitet werden und hierzu wird auch immer spezielleres Bohrgerät notwendig sein.
Insbesondere wenn es in unwirtliche Gegenden wie in die Arktis oder in die Wüste Gobi geht und hierfür geeignetes Gerät notwendig ist. Der Mangel an neuen großartigen Entdeckungen wird diesen Trend, aber auch feindliche Übernahmen noch verstärken.
Seit dem Jahr 2000 hätte nur Ivanhoe Mines mit seinem Kupfer- und Goldprojekt in der Mongolei eine neue, herausragende Entdeckung getätigt. Die Technik wird sich zukünftig immer weiter spezialisieren müssen. Es wird immer tiefer gehen und immer riskanter werden.
In den letzten 50 Jahren bohrten die meisten Explorer in Tiefen von 200 bis 300 Metern. 800 bis 1.000 Meter unter der Erde galt als tief, heute eher ein mittlerer Wert. Wenn es dreimal tiefer geht als bisher, wird sich die Zeitspanne bis zur Förderung versechsfachen, eine unglaubliche Herausforderung für die Zukunft.
Mit dem steigenden Schwierigkeitsgrad neue Gebiete zu erforschen steigen gleichzeitig auch die Kosten und somit auch die Preise für Metall, unabhängig von der Nachfrageseite. Aus Sicht der Major Drilling Group sollten wir auf längere Sicht von hohen Rohstoffkosten ausgehen.
© Werner Rehmet