Silberstreifen im Minensektor?
Zum 1. August 2014 verzeichneten einige der ETFs seit Jahresanfang gute Ergebnisse. So legte u.a. der SPDR Gold Trust ETF (GLD) einen Anstieg von 7% hin, der Market Vectors Gold Miners ETF (GDX) sogar einen 22%igen Anstieg und der Market Vectors Junior Gold Miners ETF (GDXJ) gewann sogar 30%. Sind dies eindeutige Signale, dass wir uns von einem Bärenmarkt wegbewegen?
Um diese Frage beantworten zu können, müsse man zwischen einem kurzfristigen und mittelfristigen Trend unterscheiden, so Siegfried. Kurzfristig betrachtet könnten die Bären noch für ein paar Wochen oder Monate die Oberhand behalten, wenn Gold unter den aktuellen Boden bei ca. 1.280 $ je Unze fällt. Werfe man einen Blick auf die vergangenen Zyklen, so erkenne man, dass Korrekturen beim Gold in aller Regel bis zu vier Jahre dauern. Da wir jetzt im dritten Jahr seien und bei den Minen gar schon 3,5 Jahre Bärenmarkt hinter uns lägen, könnten wir nach Ansicht des Experten noch mit ca. sechs Monaten Seitwärtsmarkt rechnen.
Mittelfristig betrachtet sei das Verlassen des Bären- bzw. Seitwärtsmarktes bereits in Sicht. Ein untrügliches Zeichen hierfür sei die Tatsache, dass Minenaktien besser laufen als das Gold selbst. Siegfried sieht bei 1.330 $ eine Widerstandslinie, die es zu überwinden gelte, um den Seitwärtsmarkt endgültig zu verlassen und die nächste Bewegung nach oben einzuläuten.
Turn-Around-Situationen, also Unternehmen, wie Lake Shore Gold und Kirkland Lake, die gewillt sind, durch große Veränderungen und überarbeitete Strategien eine richtungsweisende Änderung einzuschlagen, seien für Investoren am erfolgversprechendsten. Um solche Kandidaten aufzuspüren, müsse man selektiv vorgehen. Viele Unternehmen führen Investitionskürzungen durch, die zwar kurzfristig den Gewinn erhöhen, langfristig jedoch neue Probleme nach sich ziehen. Man müsse sich auf Unternehmen konzentrieren, die stark genug aufgestellt sind und über genügend finanzielle Mittel verfügen, um eine Restrukturierungsperiode zu überstehen und aus dieser mit operativem Fortschritt hervorgehen zu können.
Die Liste der potentiellen Kandidaten werde laut Siegfried nicht allzu lang ausfallen, da die Unternehmen sowohl gute Goldgehalte als auch einen niedrigen Investitionsaufwand in einem bewährten Bereich mit guter Infrastrukturanbindung aufweisen müssten. Es ist nicht verwunderlich, dass Aktien dieser qualitativ ansprechenden Unternehmen teurer sind.
Gerade unter den europäischen Investoren sei eine gesteigerte Selektivität zu erkennen, so Siegfried. Diese würden viel Wert auf Kriterien wie Qualität, Management, Gewinn und nachhaltiges Wirtschaften bei Ihrer Auswahl legen.
Siegfried rät zu einem Kernportfolio, das sowohl gut finanzierte Juniors mit niedrigen Kosten als auch mittelgroße Produzenten beinhalte, da es hier am wahrscheinlichsten sei, dass es zu Fusionen oder Übernahmen komme. Er selbst fasse hier Unternehmen mit einer Goldproduktion von 100.000-200.000 Unzen pro Jahr ins Auge, die vierteljährliche operative Fortschritte erzielen und liquide sind. Generell rate er dazu, nicht zu viele Juniors zu kaufen. Man solle sich nicht so sehr auf Quantität, sondern eher auf Qualität konzentrieren. Stelle sich heraus, dass die Entscheidung falsch war, dann solle man nicht lange warten, sondern abstoßen und sich auf den nächsten Namen konzentrieren.
Der Goldmarkt werde von Gefühl und Eigendynamik angetrieben. Insofern müsse man ein Gefühl für das richtige Timing entwickeln und dann, wenn der richtige Moment gekommen sei, nicht lange zögern, sondern zuschlagen.
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