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Auf den Spuren des nordischen Elefanten - Interview mit Peter Cordin von Dragon Mining

19.03.2008  |  Rohstoff-Spiegel
Mit Skandinavien verbindet man in erster Linie röhrende Elche, unendliche Wälder und weite Fjorde. Doch auch minentechnisch hat Skandinavien einiges zu bieten. Große Vorkommen an Gold, Nickel und Kupfer lassen immer mehr ausländische Minenunternehmen nach Skandinavien strömen, immer auf der Suche nach dem nordischen Elefanten, dem Eldorado des Nordens.

Eine Firma, die bereits in Schweden und Finnland erfolgreich Gold fördert, ist die australische Minengesellschaft Dragon Mining Ltd.. Der Rohstoff-Spiegel befragte Dragon Mining´s Managing Director Peter Cordin zum aktuellen Stand der Goldförderung auf den schwedischen und finnischen Liegenschaften und zur Suche nach dem nordischen Elefanten.[/i]


Rohstoff-Spiegel: Peter, Sie sind der Managing Director des australischen Rohstoffunternehmens Dragon Mining, das in Schweden und Finnland bereits Gold produziert. Was machte Skandinavien allgemein so attraktiv für Sie?

Dragon Mining: Eines unserer heute produzierenden Projekte Svartliden in Schweden wurde 1999 von Viking Gold exploriert. Viking hatte zu diesem Zeitpunkt fast sein gesamtes Kapital aufgebraucht, hatte mit Svartliden aber ein äußerst aussichtsreiches Projekt. Dragon Mining hatte dagegen genügend Cash aber kein Projekt. So lag es nahe, dass beide Firmen fusionierten um Svartliden gemeinsam in Produktion zu bringen. In Finnland stellte die finnische Firma Outokumpu ungefähr zum selben Zeitpunkt ihre Produktion von Basismetallen ein, was Dragon Mining zusätzlich die Möglichkeit gab ein paar gute Gold- und Kobalt-Projekte zu erhalten, inklusive gut ausgebauter Infrastruktur und Produktionsanlagen.


Rohstoff-Spiegel: Dragon Mining besitzt zwei produzierende Minen, die Svartliden Open Cut Gold Mine in Mittelschweden und die Orivesi Underground Gold Mine (inklusive der Kutema und Sarvisuo Minen) in Südfinnland. Wie viele Unzen Gold haben Sie in 2007 gefördert, zu welchen Graden und Kosten und wie ist der aktuelle Stand Ihrer Reserven und Ressourcen?

Dragon Mining: In 2005 nahmen wir die Produktion auf Svartliden auf, was anfangs mit einigen Schwierigkeiten verbunden war, da die meisten Ingenieure keine Erfahrung mit der skandinavischen Witterung hatten. Nachdem diese Anfangsprobleme ausgeräumt wurden, entschlossen wir uns in 2007 auch unsere Verarbeitungsanlage in Vammala in Südfinnland in Gang zu bringen um die beiden Minen unserer Orivesi Liegenschaft auszubeuten. Dabei wurde zunächst der Minenbetrieb in Kutema wieder gestartet, Sarvisuo folgt in den nächsten Wochen. Auf Svartliden wurden 2007 51.256 Unzen Gold zu Kosten von 424 US$ je Unze abgebaut, in Vammala wurden 12.399 Unzen Gold zu 619 US$ je Unze Gold gewonnen.


Rohstoff-Spiegel: Welche Produktionsraten erwarten Sie für 2008, wenn Sie die Produktion in der Sarvisuo Mine aufnehmen?

Dragon Mining: Wir rechnen für Svartliden mit 50.000 Unzen Gold und für Orivesi mit 40.000 Unzen Jahresproduktion in 2008.


Rohstoff-Spiegel: Das gesamte Gestein aus Orivesi wird in Ihrer Verarbeitungsanlage in Vammala verarbeitet. Geben Sie bitte einen kurzen Überblick über das Vammala Produktionszentrum, welche Kapazitäten haben Sie dort und wie viel davon nutzen sie aktuell effektiv? Welche weiteren Möglichkeiten haben Sie in der weiteren Umgebung um Ihre volle Kapazität auszuschöpfen? Auf welchem Stand befinden sich Ihre anderen Projekte rund um Vammala derzeit?

Dragon Mining: Unsere Verarbeitungsanlage in Vammala besitzt eine Gesamtkapazität von 600.000 Tonnen pro Jahr. Aktuell ist die Anlage durch unsere Minen im ca. 80km entfernten Orivesi zu etwa 40% ausgelastet. Auf Kutema wurde bereits von unseren Vorgängern bis in eine Tiefe von 720 Metern abgebaut. Wir werden diese Arbeiten bis 2009 schrittweise bis in eine Tiefe von 1.000 Metern fortsetzen.

Auf unserem Projekt Jokisivu konnten wir zwei Ressourcen mit einem aktuellen Gesamtvolumen von 320.000 Unzen ausweisen. Hier werden wir eine kleinere Tagebaumine aufbauen. Auf Kaapelinkulma befindet sich eine aktuelle Ressource von 200.000 Unzen mit durchschnittlichen Graden von 5 bis 6 g/t. Hier läuft im Moment noch ein Bohrprogramm mit 7 ausstehenden Löchern. Wir planen dabei zunächst eine Tagebaumine zu etablieren und danach Untertage weiter zu fördern.


Rohstoff-Spiegel: Dragon Mining besitzt darüber hinaus drei weitere Explorationsprojekte in Zentral- und Nordfinnland, Kuusamo, Hanhimaa und Sukseton. Um welche Art von Projekten handelt es sich dabei? Welche Arbeiten wurden dort bereits vollzogen und welche Resultate und Schätzungen liegen dazu bereits vor?

Dragon Mining: Kuusamo ist ein Gold-Kobalt-Projekt mit 4 bis 5 potentiellen Vererzungen. Aktuell konnten wir 180.000 Unzen Gold nachweisen. Die durchschnittlichen Goldgrade liegen bei 4 g/t, die Kobaltgrade bei 0,18%. Dies entspricht äquivalenten Goldgraden von insgesamt etwa 6 g/t. Es existiert für Kuusamo bereits eine fertige Machbarkeitsstudie von unserem Vorgänger Outokumpu. Wir wollen hier in den nächsten Jahren eine kleinere Verarbeitungsanlage erstellen.

Das Goldprojekt Hanhimaa könnte der künftige “Company Maker“ für Dragon Mining werden. Die Lizenz liegt nur 15km von Agnico-Eagles Kittila-Projekt entfernt, wo in Kürze 150.000 Unzen Gold pro Jahr gefördert werden. Wir haben dort positive Anzeichen für ein Vererzungssystem gefunden. Ein 2.000 Meter umfassendes Diamanten-Bohrprogramm ist auf den Weg gebracht. Wir sind guter Dinge in zwei bis drei Jahren eine Produktion starten zu lassen.

Bei Sukseton handelt es sich um eine Kupfer-Gold-Lizenz. Wir führen hier momentan grundlegende Explorationsarbeiten durch.

Desweiteren haben wir uns ein Kupfer-Molybdän-Projekt gesichert, welches sich aber noch in einem sehr frühen Stadium befindet.


Rohstoff-Spiegel: Könnte eines dieser Explorationsprojekte ein sogenannter “nordischer Elefant“ werden?

Dragon Mining: Das hoffen wir. Hanhimaa sieht sehr gut aus und wir denken, dass dieses Projekt erfolgreich sein wird. Wir sind gerade dabei, ein Bohrprogramm zu starten und weitere Arbeiten auf Hanhimaa durchzuführen.


Rohstoff-Spiegel: Was sind die nächsten Meilensteine für Dragon Mining?

Dragon Mining: Ganz klar die Erhöhung unserer Reserven. Svartliden hat noch eine Restlaufzeit von etwa 3-4 Jahren mit den vorhandenen Reserven. Dort gilt es, bereits nachgewiesene Ressourcen in den Reservenstatus hoch zu stufen. Orivesi hat noch Reserven für etwa fünf Jahre und auch hier wollen wir weitere Ressourcen auffinden und in Reserven umwandeln.


Rohstoff-Spiegel: Wie wichtig ist es, einen Skandinavier mit im Management zu haben?

Dragon Mining: Als Dragon Mining damit begann, Svartliden zu entwickeln, bestand das Management aus Leuten, die sich nicht besonders gut mit den skandinavischen Verhältnissen auskannten. Wir holten daraufhin kompetente Leute ins Board, da wir merkten, dass ortskundige Fachleute für eine Minenentwicklung unverzichtbar sind. Auch in Finnland konnten wir in den letzten Jahren sehr gute Mineningenieure für uns gewinnen und bedeutende Fortschritte mit unseren Minen erreichen.


Rohstoff-Spiegel: Wie sieht Dragon Mining’s Aktionärsstruktur aus? Sind institutionelle Investoren an Dragon Mining beteiligt?

Dragon Mining: Ein Großteil unserer Aktien wird von Schweizer Anlegern gehalten, die uns sehr unterstützen. Größere institutionelle Anleger gibt es nicht. Lediglich Credit Suisse hält einen Anteil von mehr als 5%.


Rohstoff-Spiegel: Was erwarten sie von Ihren weiteren Projekten in Australien, Eritrea und Russland, an denen Sie jeweils eine Minderheitsbeteiligung besitzen?

Dragon Mining: Wir planen unser australisches Projekt in den nächsten sechs Monaten genauer zu untersuchen, um eventuelle Ressourcen auszumachen. Das eritreische Projekt, an dem wir beteiligt sind, wird von Sub-Sahara geleitet. Aktuell wurden dort 1 Mio. Unzen Gold zu 6 g/t ausgewiesen. Auf unserem russischen Projekt geht es momentan relativ langsam vorwärts, da wir der Meinung sind, dass uns Schweden und Finnland bessere Explorationsmöglichkeiten bieten.


Rohstoff-Spiegel: Dragon Mining wird am 13. und 14. März 2008 auf der Australian Resources Conference in Zürich vertreten sein. Was erwarten Sie sich von dieser Konferenz und werden Sie sich 2008 auf weiteren Messen in Europa präsentieren?

Dragon Mining: In den letzten beiden Jahren haben wir uns stark auf unsere tägliche Arbeit konzentriert und die Firma reorganisiert. Dies gab uns wenig Raum für Public Relations. Wir denken, dass wir die Münchner Edelmetallmesse im November besuchen werden.


Rohstoff-Spiegel: Was macht Dragon Mining gerade jetzt attraktiv für potentielle Anleger?

Dragon Mining: Dragon Mining weist aktuell eine geringe Marktkapitalisierung auf. Wir sind einer der wenigen ungehedgten Goldproduzenten und werden daher stark am steigenden Goldpreis partizipieren. Darüber hinaus werden wir weitere Explorationserfolge aufweisen können, die uns ein weiteres Upside-Potenzial geben werden.


© Rohstoff-Spiegel






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