Der Goldreport: Interview mit dem CEO Jim Pettit von MPH Ventures
Jim Pettit: Vielen Dank für die Möglichkeit, über MPH Ventures sprechen zu können. MPH Ventures ist ein relativ junges Unternehmen mit ungefähr 25 Millionen ausgegebenen Aktien. Die Aktien des Unternehmens sind zum Großteil in der Hand des Managements, der Mitarbeiter und der institutionellen Investoren, die aktuell bis zu 60% der ausgegebenen Aktien besitzen.
Zu Beginn zog das Unternehmen Ekuador und Peru als mögliche Standorte für eine Goldexploration in Betracht. Doch angesichts der politischen Instabilität in Ekuador entschieden wir uns dazu, uns auf andere Projekte zu konzentrieren. Angesichts des Hintergrundwissens und der Vertrautheit des Unternehmens mit North Western Ontario entschieden wir uns dazu, in dieser Region nach aussichtsreichen Liegenschaften und Projekten zu suchen. Die Region ist äußerst bergbaufreundlich und politisch stabil. Unser Managementteam hat eine langjährige Arbeitserfahrung in dieser Region und auch unser leitender Geologe arbeitete die meiste Zeit seiner Karriere in diesem Teil Kanadas. Dank des umfassenden Know-hows des Managements war es uns möglich, die Molybdänlagerstätte Pidgeon zu erwerben.
Der Goldreport: Nach dem Erwerb der Molybdänlagerstätte PIDGEON konzentrieren Sie sich nun auf dieses Projekt. Bitte erzählen Sie uns, wie es MPH Ventures gelungen ist, diese aussichtsreiche Liegenschaft zu erwerben.
Jim Pettit: Einer der Direktoren von MPH Ventures ist Don Huston. Er wurde in Red Lake, Ontario, geboren und ist auch dort aufgewachsen. Red Lake ist ein goldproduzierendes Feld in North Western Ontario, nicht weit von unserer Molybdänlagerstätte Pidgeon entfernt. Dons Vater, Carl Huston, ist ein Bergbautechniker im Ruhestand, der noch immer in Red Lake lebt und uns dieses Projekt empfohlen hat.
Als ehemaliger Exploration Manager von Dickenson Mines (nunmehr Goldcorp) erinnerte er sich daran, dass die Molybdänlagerstätte Pidgeon von Dickenson und Rio Algom in den Siebzigerjahren erschlossen wurde. Aufgrund der damals niedrigen Molybdänpreise wurde das Projekt stillgelegt aber vorher wurden zwei entscheidende und wichtige technische Berichte für das Gebiet erstellt.
Nach einer langen Suche nach den Grundstücksrechten entdeckten wir, dass die Claims der Molybdänlagerstätte Pidgeon noch immer bei der Regierung registriert waren und sich im Besitz einer Firma namens Pidgeon Molybdenum Mining Ltd. befanden. Dieses Unternehmen wurde mehrheitlich von BHP Billiton und Goldcorp kontrolliert.
Wir fragten BHP nach seinen Absichten bezüglich dieser Claims und waren sehr überrascht, dass man sich nicht einmal bewusst war, dass man diese Unternehmen besitzt. Auch Goldcorp wusste nichts davon.
Im Rahmen zahlreicher detaillierter Untersuchungen fanden wir alle historischen Daten (95 Bohrlöcher) in einem Billiton-Lagerhaus in Südafrika. Nach einjährigen Verhandlungen vereinbarten wir ein Abkommen bezüglich des Kaufs der Aktien von Pidgeon Molybdenum Mining Ltd. Für größere Bergbauunternehmen ist es nichts Außergewöhnliches, Projekte zu besitzen, von denen man nichts weiß. Als Folgeerscheinung von Fusionen und Übernahmen im Laufe der Jahre kann es durchaus passieren, dass unterbrochene oder stillgelegte Projekte in Vergessenheit geraten.
Der Goldreport: Zahlreiche Unternehmen suchen aktuell in British Columbia oder anderen Teilen Kanadas nach Molybdän. Ihr Projekt befindet sich jedoch in Ontario. Wie ist es um die Infrastruktur um Ihr Projekt herum bestellt und hat Ihr Projekt gegenüber anderen Explorationsprojekten besondere Vorteile?
Jim Pettit: Die Tatsache, dass sich unser Projekt in Ontario befindet, ist ein Vorteil. Es liegt neben dem großen Trans Canada Highway und ist nur 20 km vom kanadischen Eisenbahnnetz entfernt. Wir verfügen über eine Allwetterstraße, die durch unsere Claims verläuft, sowie über Hautstromleitungen. Das Gelände ist relativ flach, bewaldet und wasserreich.
Viele Molybdänprojekte in British Columbia befinden sich in abseits liegenden Regionen der Provinz und sind weit entfernt von jeglicher Infrastruktur. Dadurch werden die Startkosten dieser Unternehmen viel höher sein. Die Finanziers in Kanada verfolgen bereits mit großer Aufmerksamkeit das Potenzial für eine Kosteninflation infolge der Startkosten.
Ein gutes Beispiel dafür ist Teck Cominco, die das Galore Creek Projekt unterbrochen haben, da die Kosten auf über $ 5 Milliarden angestiegen sind. Aufgrund dieser Kosteninflation und der Abgelegenheit müssen diese großen porphyrartigen Lagerstätten in British Columbia äußerst groß sein (100 Millionen Tonnen oder mehr). Die Molybdänlagerstätte Pidgeon ist dagegen von Infrastruktur umgeben und wird als Tagebau-Oberflächenlagerstätte fungieren. Wir sind der Ansicht, dass 50 Millionen Tonnen ein durchaus realistisches kurzfristiges Ziel darstellen.
Der Goldreport: Durch den Bericht von WARDROP ENGINEERING gemäß NI 43-101 wurden die historischen Explorationsarbeiten auf dem Grundstück bestätigt. Dank dieses Berichtes befinden Sie sich nun in einer guten Position mit etwa 9 Millionen Tonnen bei durchschnittlich 0,10% Molybdän im Boden. Bitte erzählen Sie uns mehr über die erste Phase des Bohrprogramms und über die nächsten Schritte des Explorationsprogramms.
Jim Pettit: Die erste Phase des Bohrprogramms mit 16 Bohrlöchern (3.000 m) wurde Mitte Februar 2008 abgeschlossen und ebenso die bodenmagnetischen Untersuchungen auf 69 Linienkilometern.
Für das Phase-I-Explorationsprogramm gab es vier Ziele:
1. Bestätigung der historischen Untersuchungsabschnitte und der geologischen Beschaffenheit in bestimmten Ressourcengebieten.
2. Erweiterung der bekannten Mineralisierung durch Bohrungen neigungsabwärts und entlang des Streichens der bekannten Zonen.
3. Beginn der Suche nach neuen MoS2-Ressourcen durch die Bebohrung von unerprobten Zielen auf den historischen Ressourcengebieten.
4. Kartierung der östlichen Grenze des Stocks und der eingedrungenen Grünsteine durch eine dünne glaziale Tillitschicht mittels der Verwendung der magnetischen Daten, die von einem untersuchten Rasterfeld entnommen wurden.
Alle diese vier Ziele haben wir erreicht. Die Erstellung und Analyse der entnommenen geophysikalischen und geologischen Daten dieses Programms sind nun im Gange. Unmittelbar nach ihrem Abschluss werden diese Daten zur Erschließung von Bohrzielen für das Phase-II-Bohrprogramm (7.000 m) verwendet, das im April 2008 beginnen wird.
Der Goldreport: Einige Bohrlöcher wurden ja bereits veröffentlicht, wie viele Bohrkerne befinden sich noch zur Auswertung im Labor und wann erwarten Sie die Ergebnisse?
Jim Pettit: Es fehlen derzeit noch die Ergebnisse von sechs Bohrlöchern. Die meisten dieser Bohrlöcher wurden zur Bestätigung der geologischen Beschaffenheit gebohrt und nicht zur Bebohrung der bekannten Ressource. Wir gehen also davon aus, wichtige Informationen bezüglich der strukturellen Grenzen und der geologischen Beschaffenheit der Lagerstätte zu erhalten, die wir zurzeit erschließen. Die Auswertungen der restlichen Bohrkerne erwarten wir in der Woche nach Ostern.
Der Goldreport: Sprechen wir nun über das “Blue-Sky-Potenzial“ des Grundstücks. Eine Ressourcenberechnung aus dem Jahr 1979 durch Bottrill ergab eine “inferred“ Ressource von 55 Millionen Tonnen mit 0,08% Molybdän. Wie stehen Sie zu diesem großen Potenzial und glauben Sie, PIDGEON in dieses Stadium bringen zu können? Falls ja, wie lange würde das voraussichtlich dauern?
Jim Pettit: Gerade das von Ihnen angesprochene “Blue-Sky-Potenzial“ der bekannten Daten war der Grund dafür, dass wir das Projekt übernommen haben. Im Bericht von Rio Algom (Bottrill) wird eine potenzielle Gesamtressource des bekannten Gebietes der Lagerstätte von 55 Millionen Tonnen ermittelt. Diese Angaben basieren auf 95 historischen Bohrlöchern, von denen 68 auf eine Mineralisierung stießen. Ein paar Jahre nach diesem Bericht, als der Molybdänpreis nach unten ging, beauftragte Rio Algom das Unternehmen Strathcona Mineral Services mit der Erstellung eines neuen Berichtes und eines Minenplans, basierend auf einem höheren Gehalt und auf einer geringeren Tonnage. Dieser Bericht meldete 9 Millionen Tonnen mit 0,096%.
Wardrop Engineering hielt sich bei der Erstellung seines neuen Berichtes gemäß NP 43-101 genau an diesen Bericht. Sie hielten ihn für unabhängiger, da er auf den Bohrlöchern basierte, die nicht Teil des Berichtes von Strathcona waren. Sie dachten, die Ressource könnte mit den heutigen Richtlinien schneller erweitert werden. Wir sind daher der Ansicht, dass 55 Millionen Tonnen ein durchaus realistisches Ziel darstellt, das noch im Jahr 2008 erreicht werden könnte.
Der Goldreport: Wenn Sie es wie geplant schaffen, PIDGEON in dieses Stadium zu bringen, wie sehen dann Ihre weiteren Pläne aus? Verkaufen Sie das Projekt, gehen Sie ein Jointventure ein oder gehen Sie in Produktion?
Jim Pettit: Wenn wir dieses Entwicklungsstadium erreichen, werden wir noch mehr Optionen haben als jene, die Sie soeben genannt haben. Wir bekamen bereits jetzt Anfragen von Endkunden aus Asien. Für diese Firmen wird es immer wichtiger, Partner wie uns zu finden, um sich in Zukunft eine Lieferung zu ihren Verarbeitungsanlagen zu sichern. Diesbezüglich würden Sie zur Finanzierung der Erschließung beitragen, um zukünftige Verträge und eine dauerhafte Lieferung zugesichert zu bekommen. Der Markt kann Molybdän nicht länger als Nebenprodukt der Kupferproduktion ansehen, dafür ist der Bedarf einfach zu groß. Große Bergbauunternehmen suchen nach Molybdän als eigenständiges Mineral, das unter anderem für den Stahlbedarf bei Infrastrukturprojekten in Asien und bei Pipelines von großer Bedeutung ist. Die beteiligten Unternehmen suchen daher bereits jetzt nach Molybdänproduzenten.
Der Goldreport: Wie Sie anfangs bereits erwähnt haben verfügt MPH VENTURES über eine starke Aktionärsbasis mit fast 60% im Besitz des Managements, des Großaktionärs Bill Trimble und Pinetree Capital. Gibt es zurzeit weitere institutionelle Aktionäre?
Jim Pettit: Nein, zurzeit nicht. Wir befinden uns allerdings noch in einer frühen Entwicklungsphase. Ich bin davon überzeugt, dass sich in naher Zukunft mehrere Unternehmen beteiligen werden. Im Moment sind viele Unternehmen aufgrund der allgemeinen Bedenken auf dem Markt nicht bereit, Geld zu investieren. Ich denke, diese Situation wird sich ändern und sie werden schon bald nach lukrativen Investments mit guten Gewinnmöglichkeiten suchen.
Der Goldreport: Was schätzen Sie persönlich den Molybdänmarkt ein und wie sehen Ihre Einschätzungen für die Zukunft dieses Sektors aus?
Jim Pettit: Ich bin der Ansicht, dass der Molybdänpreis in den kommenden Jahren weiterhin steigen wird. Es gibt zurzeit sehr viele Marktbedingungen, die den Preis nach oben treiben. Erstens gibt es weltweit einen hohen Bedarf an Eisen und Stahl (vor allem in Asien). Molybdän ist eine äußerst harte und hitzebeständige Legierung für Eisen und Stahl, die bei Infrastrukturprojekten, Pipelines und rostfreiem Stahl Anwendung findet. Diese Bereiche machen 75% des Molybdänverbrauchs aus.
Zweitens gibt es neue Anwendungsmöglichkeiten für Molybdän in der Chemie- und Schmiermittelindustrie, die es vor zehn Jahren noch nicht gab. Drittens gibt es auch Engpässe in der Lieferkette von Molybdän. Im Verarbeitungsprozess mangelt es an Röstern. Viertens wären die Kosten für den Beginn der Produktion bei vielen Projekten, wie bereits zuvor erwähnt, untragbar. Der Preis wird möglicherweise fallen, wenn das Angebot auf dem Markt größer ist und den Bedarf decken kann. Die große Unbekannte ist nur der Zeitpunkt, wann dies passieren wird. Ich gehe jedoch nicht davon aus, dass es in den nächsten Jahren passieren wird.
Der Goldreport: Welche Pläne haben Sie mit Ihrem Joint-Venture in Ekuador und jenem im Red Lake Gebiet und welches Potenzial sprechen Sie diesen beiden Projekten zu?
Jim Pettit: Zurzeit haben wir die Arbeiten auf dem Grundstück Red Lake unterbrochen und auf unseren Projekten in Ekuador werden wir warten, bis wir uns ein Bild über die Absichten der Regierung hinsichtlich der Bergbaugesetze machen können. Ich denke, das politische Risiko ist zurzeit zu groß. Wir konzentrieren uns solange voll und ganz auf unsere Arbeiten bei der Molybdänlagerstätte Pidgeon. Wir denken, dass die Zeit für Molybdän gekommen ist und wir müssen uns beeilen, um von den aktuellen Preisen profitieren zu können.
Der Goldreport: Was halten Sie persönlich von Ihrem aktuellen Aktienpreis? Wird Ihre Aktie unter ihrem Wert gehandelt oder glauben Sie, dass der Kurs der Aktie den Wert Ihres Unternehmens widerspiegelt?
Jim Pettit: Ich glaube, dass wir ebenso wie viele andere kleine Unternehmen zurzeit unterbewertet werden. Die Subprime-Krise in den USA erfüllte die Märkte mit Sorge, da es zu einer Preissenkung auf einen Bruchteil der Jahreshöchststände kam. Dies betrifft große Banken gleichermaßen wie kleine Ressourcenunternehmen. Ein Unternehmen mit einem Marktwert und Aktiva von $ 10 Millionen ‒ wie wir es sind ‒ zu finden, ist sehr selten.
Wir arbeiten erst seit sechs Monaten auf der Molybdänlagerstätte Pidgeon, doch diese sechs Monate waren seit vielen Jahren die härtesten auf den Märkten. In diesem Geschäft ist das Timing von großer Bedeutung. Das gilt auch für die Identifizierung von unterbewerteten Ressourcenunternehmen mit einem beträchtlichen “Blue-Sky-Potenzial“. Wir glauben, dass wir eines dieser Unternehmen sind und dass unser Aktienkurs dies schon bald widerspiegeln wird.
Der Goldreport: Dem können wir uns nur anschließen. Auch wir glauben, dass MPH Ventures in der richtigen Branche tätig ist und mit dem starken Managementteam sowie dem sehr aussichtsreichen Hauptprojekt eine sehr gute Zukunft vor sich hat. Wir wünschen Ihnen alles Gute für das weitere Bohrprogramm auf dem Pidgeon Projekt. Halten Sie uns und unsere Abonnenten auf dem Laufenden und nochmals vielen Dank für dieses aufschlussreiche und interessante Interview.
Weitere Informationen zu MPH Ventures (Frankfurt: A0ESX8, TSX-V: MPS) finden Sie auf der Homepage des Unternehmens: www.mphventurescorp.com oder unter http://www.dergoldreport.de/downloads/MPH_VENTURES.pdf.
Interviewleitung: Der Goldreport
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