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Gold und Goldminenaktien bleiben im Korrekturmodus

27.11.2013  |  Christian Kämmerer
Nach der jüngsten Schwäche beim Gold und natürlich damit einhergehend auch bei den Edelmetallaktien, wollen wir uns heute der weiteren Perspektive eben dieser widmen. Die kurz- und mittelfristig Zukunft erweckt unter der charttechnischen Lupe allerdings keinen allzu großen Optimismus.

Schauen wir daher zunächst auf Gold im sogenannten Big Picture Chart - im Monatschartintervall - auf Sicht der Preisentwicklung seit dem neuen Jahrtausend. Die Ende der 90er-Jahre erfolgte Bodenbildung im Bereich um 250,00 USD je Unze sorgte schließlich mit dem Platzen der Dotcomblase für eine stetige Aufwertung von Gold. Zunächst unbemerkt, doch schließlich von mehr und mehr Anlegern erkannt, ebnete sich der Preis den Weg gen Norden und überzeugte schließlich zum Start ins Jahr 2008 mit einem neuen nominalem Preishoch oberhalb des Niveaus aus dem Jahre 1980 bei 873,00 USD (Anmerkung: Je nach Handelsplatz gibt es unterschiedliche Höchststände - dieser bezieht sich auf den Höchststand der COMEX). Der Knoten war letztlich geplatzt, und als die Finanzkrise aufkeimte, wurde auch der letzte Desinteressierte auf das gelbe Edelmetall aufmerksam.

Im Anschluss an den Ausflug über 1.000,00 USD sackte auch Gold zum Hochpunkt des Mottos "Liquidität ist Trumpf" um mehr als 300,00 USD ein. Hierauf formte sich schließlich das Sprungbrett für eine dynamische Aufwärtsbewegung bis zum aktuellen Preishoch vom September 2011 bei rund 1.921,00 USD. Inflationsbereinigt notierte der Goldpreis allerdings noch immer nicht auf Allzeithoch, denn das damalige Niveau von 873,00 USD entspricht einem Wert von deutlich über 2.100 USD je Unze.

Doch orientieren wir uns anhand des aktuellen Preischarts, und dieser unterstreicht den vorherrschenden Abwärtstrend. Die Preisschwäche der letzten zwei Jahre ist, im großen Kontext betrachtet, jedoch noch als harmlos zu bewerten. Denn vergessen Sie nicht, dass der Goldpreis selbst mit einer Performance von über 650,00% seit 2001 bis zum vorläufigen Allzeithoch aufwartete. Eine Phase der Beruhigung erscheint daher durchaus angebracht und auch notwendig. Überdies befindet sich Gold, trotz bisheriger Abgaben, noch immer in einem primären Aufwärtstrend. Wenngleich sich gerade aufgrund des bevorstehenden Monatsabschlusses der Bruch des Aufwärtstrends seit 2006 unweigerlich manifestiert.

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Monthly Chart - Created Using TradesignalonlineWebedition


Der übergeordnete und als primär anzusehende Aufwärtstrend seit 2001 ist jedoch unverändert intakt. Dieser wird durch eine aufwärtsgerichtete Trendlinie seit dem Jahr 2001 visualisiert. Diese könnte allerdings im Laufe der nächsten Monate noch einen Test erfahren, so dass durchaus noch mit Preisen von 1.140 bis 1.180 USD gerechnet werden sollte. Dort angekommen, besitzt Gold unter charttechnischer Betrachtung gute Chancen, erneut anzusteigen und den sekundären Abwärtstrend zu attackieren. Unabhängig vom Ausgang dieser Attacke erscheint mit Blick auf die kommenden Monate (ggf. auch Jahre) allerdings eine zähe Phase beim Goldpreis möglich. Was sogar nicht gänzlich ausgeschlossen werden kann, ist ein temporärer Bruch der primären Aufwärtstrendlinie mitsamt einer Preisentwicklung in Richtung von 1.000,00 USD in Verbindung mit medialen Beschwörungen, die Goldhausse sei vorbei.

Doch sollte der Goldpreis trotz dessen seine langfristige Phase der Aufwertung aus übergeordneter Sicht weiter fortsetzen können. Notierungen über 1.500,00 USD sollten hierbei besondere Aufmerksamkeit erhalten, da in Folge dessen der Abwärtstrend seit dem Allzeithoch bei rund 1.921,00 USD zur Debatte stehen könnte. Ein Ausbruch darüber dürfte weiteres Potenzial bis 1.795,90 USD wecken. Notierungen über 1.800,00 USD je Unze sollten letztendlich zur Rückkehr der Goldbullen führen, was in der Konsequenz die Einstellung der Marke von 1.921,00 USD zur Folge haben sollte. Doch dürfte dies ein wahrlich steiniger Weg werden und auch, wie bereits angemerkt, durch eine vorherige Phase der Unsicherheit und des Seitwärtspendelns sowie unter hoher Volatilität vonstattengehen.

Natürlich muss allen Goldbugs zum Trotz auch die Option oder der Plan B mit ins Kalkül gezogen werden. Schließlich ist die Technische Analyse keine starre Methodik, sondern bedient sich mehr einem lebenden Objekt im Sinne dynamischer Zahlen. Und so ist es ein Muss, sich diesen Veränderungen im Sinne einer konditionellen Entwicklung anzupassen. Für Gold bedeutet dies, dass bei einem stärkeren Rückgang unter das Niveau von 1.000 USD je Unze durchaus Vorsicht angebracht sein sollte. Insbesondere bei Preisen unterhalb von 885,00 USD könnte eine weitere Korrekturbeschleunigung drohen und so Rücksetzer bis zum Niveau von 700,00 USD bzw. im Worst-Case sogar bis rund 550,00 USD initiiert werden.




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