Glencore: Schwere Vorwürfe der Europäische Investitionsbank
Zuvor hatten bereits zahlreiche Europa-Abgeordnete in einem offenen Brief an die Kommission erklärt, dass dem Rohstoffkonzern unter anderem Steuerhinterziehung bei einem Minen-Projekt in Sambia vorgeworfen werde.
50-Millionen-Dollar-Kredit in Gefahr
Die EIB bezog sich in ihrer Kritik auf einen Kredit über 50 Millionen Dollar, den sie dem Rohstoffkonzern zur Modernisierung einer Kupferschmelze in Sambia zur Verfügung gestellt habe. Hier bestehe der begründete Verdacht, dass Glencores dortige Tochtergesellschaft Steuern hinterzogen und Umweltauflagen unterlaufen habe.
Die Vorwürfe, die man gegen die Gesellschaft aus der Schweiz vorzubringen habe, würden allerdings über die Sambia-Aktivitäten weit hinausgehen. Aus diesem Grund könne Glencore keine weiteren Kredite und Investitionshilfen der EIB mehr bekommen. Sollten sich die Vorwürfe bezüglich des Sambia-Projekts erhärten, dann sei auch denkbar, dass Glencore die bisher erhaltene Kreditlinie vorzeitig zurückfordern werde.
Die Vorwürfe wurden gestern von Glencore dementiert. Ein Sprecher des Untenehmens erklärte, dass die EIB ihr Urteil auf einen Bericht der Regierung Sambias gestützt habe, der von dieser selbst als unvollständig und vorläufig klassifiziert worden sei.
In Hongkong rutschte die Aktie von Glencore International heute um 4,0 Prozent auf 64,60 HK$ ab.