Glencore geizt bei Xstrata-Übernahmeversuch
Dass bei Fusion und/oder Übernahmen Zuschläge zum aktuellen Aktienkurs des Übernahme-Kandidaten bezahlt werden müssen, ist an der Börse üblich und dürfte damit auch Glencore bekannt sein. Allerdings zeigt sich der Konzern bei seinem Eröffnungsangebot bewusst sparsam - um nicht zu sagen geizig.
Lediglich moderater Aufschlag geboten
Wie Glencore mitteilte bietet man den Xstrata-Aktionären einen achtprozentigen Zuschlag bezogen auf den Aktienkurs unmittelbar nach Veröffentlichung der Fusionspläne. Danach würden die Aktionäre von Xstrata pro Aktie 2,8 Glencore-Anteilsscheine erhalten. Da die Anteilsscheine des Schweizer Kupfer-Unternehmens im Zuge der Nachricht bereits fast 4,5 Prozent zugelegt hatte, ist man bei Glencore offenbar der Auffassung, dass dieses nicht eben üppige Angebot ausreicht.
Mehr als vom Markt erwartet
Auch wenn ein Zuschlag von acht Prozent wahrlich nicht die Welt ist, hatte der Markt sogar noch ein niedrigeres Angebot erwartet. Hintergrund: Die Fusion der beiden Konzerne ist unter betriebswirtschaftlichen Aspekten derart sinnvoll, dass die Xstrata-Anteilseigner dem Deal eventuell sogar ohne Aufpreis zustimmen würden. Die aus einem Zusammenschluss resultierenden Synergieeffekte wären so groß, dass es zu einem Merger eigentlich keine vernünftige Alternative gibt, auch weil Glencore bereits einen Kontroll-Anteil von 34 Prozent an Xstrata hält. Der Zusammenschluss soll eine Fusion unter Gleichen werden und weitere Details sollen morgen kommuniziert werden.
Fazit:
Die Aktien von Xstrata können zur Stunde in einem schwachen Gesamtmarktumfeld über sechs Prozent zulegen. Und da bestenfalls davon auszugehen ist, dass Glencore sein Angebot leicht erhöht, lohnt ein Kauf der Xstrata-Aktien auf dem mittlerweile erreichten Kursniveau zumindest unter dem Gesichtspunkt der Fusion nicht mehr wirklich.