IC Potash Corp. mit Premiumaussichten - Interview mit CEO Sidney Himmel
Sidney Himmel: Bei der ersten Wirtschaftlichkeitsstudie hatten wir ja nur eine SOP-Produktion ins Auge gefasst. Damals gingen wir von einer jährlichen SOP-Produktion von 650.000 Tonnen aus. Mit dem aktuellen Modell können wir unsere Produktion variieren. Wir können diese 650.000 Tonnen SOP produzieren oder die SOP-Produktion senken und dafür weit mehr SOPM herstellen. Insgesamt wäre so eine GesamtProduktion von knapp 850.000 Tonnen möglich. Wir wollen aber auf jeden Fall beide Produkte herstellen, da wir unbedingt in beide Märkte reinwollen. Wir haben mit verschiedenen Beratern gesprochen und dann das von Ihnen genannte Produktionsverhältnis als das effizienteste ermittelt. Starten wollen wir zunächst mit einer SOP-Produktion von 550.000 Tonnen. Bei diesem Base Case Szenario betragen die Kapitalkosten etwa 706 Millionen USD.
Rohstoff-Spiegel: Im Oktober 2011 meldeten Sie einen so genannten "Mine Plan of Operations" an. Wofür wird dieser benötigt?
Sidney Himmel: Der offizielle Teil des behördlichen Prozesses für eine Produktionsgenehmigung wurde durch den mine plan of operations eingeleitet. Es geht dabei um erste Grundpläne für Tailings, Mineninfrastruktur usw. Ein ganz normaler Vorgang, der zum Start eines jeden Genehmigungsprozesses vollführt werden muss.
Rohstoff-Spiegel: Welche Strategie verfolgen Sie jetzt nach Fertigstellung Ihrer Vor-Machbarkeitsstudie?
Sidney Himmel: Es gibt im Grunde genommen zwei Optionen. Entweder wir besorgen uns einen Joint-Venture-Partner auf Basis eines 50-50-Deals oder es kommt jemand und kauft das gesamte Unternehmen. Wir befinden uns hinsichtlich möglicher Joint-Venture-Partner bereits in sehr fortgeschrittenen Diskussionen mit mehreren Gruppen, die ebenso wie wir auf SOP spezialisiert sind. Aktuell liegt unser Fokus also ganz klar auf einer Partnerschaft mit einem starken Partner.
Rohstoff-Spiegel: Sie suchen also nach einem starken Partner, der sich auf SOP spezialisiert hat. Das hört sich ganz nach einem chinesischen Unternehmen an?!
Sidney Himmel: Es gibt sechs Möglichkeiten für eine Partnerschaft. Ein davon kommt aus China, eine aus Indien, zwei aus Amerika und zwei aus Europa.
Rohstoff-Spiegel: K + S dürfte eine davon sein?!
Sidney Himmel: Das ist eine Möglichkeit. Eine weitere wäre die indische IFFCO, die nordamerikanische Compass Minerals oder auch die südamerikanische SQM. Noch ist alles offen und genügend Platz für Spekulationen, an denen ich mich allerdings nicht beteiligen werde.
Rohstoff-Spiegel: Was durchaus verständlich ist. Wie geht es denn nun bei IC Potash weiter?
Sidney Himmel: Wie schon gesagt, arbeiten wir sehr hart an einer entsprechenden Joint-Venture-Vereinbarung. Wir können dahingehend also über die kommenden 12 Monate mit Fortschritten rechnen, detaillierter festlegen will ich mich dazu aber nicht. Es braucht seine Zeit, derartige Deals einzufädeln, wir arbeiten aber hart daran. Darüber hinaus werden wir mit der Erstellung der endgültigen Bankmachbarkeitsstudie beginnen.
Zum Dritten wird es eine ganze Reihe an Neuigkeiten zu den in den kommenden sechs Monaten laufenden Umweltverträglichkeitsuntersuchungen geben. Es besteht bezüglich der Wasserversorgung kein Zweifel daran, dass diese ausreichend sein wird, wir werden aber dennoch prüfen, inwieweit es bei diesem Punkt Effizienzverbesserungen geben kann. Es wird also im Bereich Umwelt eine Reihe an Neuigkeiten zu vermelden geben, die das Unternehmensrisiko stark absenken werden.
Rohstoff-Spiegel: Wie hoch ist Ihr aktueller Cashstand?
Sidney Himmel: Rund 27 Millionen USD. Bei einer monatlichen Burn-Rate von etwa 750.000 USD, welche hauptsächlich für Ingenieursarbeiten aufgewandt werden, haben wir mehr als genug Cash, um die bankfähige Machbarkeitsstudie fertigstellen zu können.
Rohstoff-Spiegel: Warum sollte man in IC Potash investiert sein?
Sidney Himmel: Wir sind auf gutem Weg zu einem der wenigen Unternehmen zu werden, die die am höchsten bezahlte Pottasche herstellen. Gleichzeitig werden wir unser SOP am kostengünstigsten produzieren können. Der dafür notwendige Produktionsprozess ist eigentlich zur Gänze festgelegt. Alles, was wir jetzt noch tun müssen, ist diesen versuchen, effizienter zu gestalten. Wir arbeiten jetzt gerade am Design für den Trocknungsofen und an der Ausgestaltung des gesamten Verdampfungsprozesses.
Und wir arbeiten sehr hart an einer möglichst raschen Einigung mit einem potenziellen Joint-Venture-Partner, der unser Ochoa Projekt mit uns fortentwickeln wird.
Dieses Interview wurde im Rohstoff-Spiegel 24/2011 veröffentlicht.
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