Lohnt die Macarthur-Übernahme sich für ArcelorMittal und Peabody?
Bereits seit dem Frühjahr des vergangenen Jahres war Macarthur Coal Ziel von Übernahmeangeboten, die Australier hatten Offerten bis zuletzt aber als zu niedrig abgelehnt. Im Juli bot das Konsortium aus ArcelorMittal und Peabody dann einen dann ebenfalls mit und nachdem man jetzt nochmals ein bisschen etwas draufgelegt hat, scheint man zum Zuge zu kommen.
Bei weitem kein Schnäppchen
Billig ist der ganze Spaß für ArcelorMittal und Peabody jedoch nicht. Sie wollen jetzt 16,00 Australische Dollar bezahlen, was gegenüber dem letzten Kurs vor dem Bietereinsteig durch die beiden Großkonzerne einem Aufschlag von 44 Prozent entspricht. Insgesamt kostet der mindestens angestrebte 50,01prozentige Anteil damit 4,8 Milliarden Dollar (3,5 Milliarden Euro). Zugegeben: Macarthur Coal war zuvor sehr günstig bewertet, so dass ein gewisser Aufschlag gerechtfertigt erscheint. Aber 44 Prozent ist doch eine Menge Moss. Das größte Schnäppchen ihres Lebens werden ArcelorMittal und Peabody daher wohl eher nicht machen.
Strategisch wichtig
Aber Geld ist auch nicht alles, vor allem wenn man - wie die beiden Übernehmer â€" auf Grund der seit Jahren tendenziell erfreulichen Geschäftslage mehr als genug davon hat. Der Zukauf hat für die Partner eher eine strategische Bedeutung und die ist keineswegs untergeordnet. Der Stahl-Produzent ArcelorMittal will durch den Deal die Abhängigkeit von den Energie-Rohstoff-Lieferanten verringern, was sicherlich nicht schlecht sein kann. Peabody verfolgt bereits seit längerem einen aggressiven Expansionskurs und will sein Engagement in Australien wegen der dort recht niedrigen Förderkosten mittel- bis längerfristig verdoppeln. Diesen Zielen sind beide Unternehmen durch die Übernahme von Macarthur Coal ohne jeden Zweifel ein gutes Stück näher gekommen.
Fazit:
Auch wenn der Einstieg bei Macarthur Coal durch ArcelorMittal und Peabody nicht wirklich billig wird, ist der Zukauf unter strategischen und langfristigen Gesichtspunkten wohl kein Fehler. Denn eins ist klar: Kohle wird als Energieträger noch bis auf Jahrzehnte hinaus unverzichtbar sein, insbesondere für Länder, die ihre Atommeiler stilllegen.