BHP Billiton - Überschwemmungen sind noch länger spürbar
Der Bergbaugigant BHP Billiton (WKN: 850524) hat seine Produktionszahlen für das dritte Quartal vorgelegt. Umsatz- und Gewinnzahlen werden jedoch noch nicht veröffentlicht. Wie die Mitbewerber ist auch BHP von den Wetterkapriolen in Australien betroffen. Dies macht sich vor allem beim Abbau von Kokskohle bemerkbar. Hier muss BHP im Vergleich zum Vorjahr einen Rückgang um 18 Prozent auf 6,67 Millionen Tonnen verkraften. Für das vierte Quartal gibt es keine Entwarnung. In vielen Minen in Queensland läuft noch immer nicht der normale Betrieb. Die Spuren der Überschwemmungen sind noch längst nicht gebannt. Damit wird auch das vierte Quartal von den Wassermassen belastet werden, weitere Produktionsrückgänge sind nicht ausgeschlossen. Wie lange die Auswirkungen anhalten werden, ist noch unklar.
Überhaupt nicht so dramatisch sieht die Lage im Bereich Eisenerz aus. Mitbewerber Rio Tinto (WKN: 852147) hatte zuvor ein Förderminus von mehr als 16 Prozent melden müssen, da es in Westaustralien zu Stürmen und heftigen Regenfälle gekommen war, die die Abbauarbeiten behinderten. Bei BHP legt die Produktion von Eisenerz in den ersten drei Monaten des Jahres dagegen um 7 Prozent auf 33,2 Millionen Tonnen zu. Im Vorquartal wurden jedoch sogar 33,67 Millionen Tonnen Eisenerz gefördert.
Weniger erfreulich ist die Entwicklung bei der Ölförderung. Vor allem die Einschränkungen im Golf von Mexiko nach dem verheerenden Bohrinselunglück wirken sich auf die Zahlen aus. Die Produktion von Erdöl und Erdgas sinkt entsprechend von 37,21 Millionen Barrel Öläquivalent auf 35,79 Millionen Barrel ab. Große Aufmerksamkeit und zugleich Enttäuschung erregt am Markt die Bemerkung der Unternehmensspitze, dass es im kommenden Geschäftsjahr zu einem weiteren Rückgang der Produktion kommen kann.
Die Produktionsrückgänge in den verschiedenen Sparten müssen nicht grundsätzlich negativ auf die Umsatzzahlen wirken. Denn gleichzeitig haben sich die Preise für die meisten Rohstoffe deutlich erhöht. So sind trotz der verringerten Produktionszahlen für das Gesamtjahr höhere Umsatz- und Gewinnzahlen möglich. Am Markt geht man sogar von einem neuen Rekordgewinn bei BHP aus.
Die Analysten von Independent Research sind einerseits mit der hohen Produktion von Eisenerz zufrieden, andererseits heben sie den schwachen Ausblick bei Öl und bei Gas hervor. Ihrer Meinung nach soll das aktuelle Aktienrückkaufprogramm den Kurs stützen. Ihr Kursziel liegt unverändert bei 2.700 Pence, das Rating lautet "halten". Merrill Lynch reagiert dagegen auf den jüngsten Kursanstieg. Man reduziert das Votum von "kaufen" auf "neutral", belässt das Kursziel jedoch auf 3.000 Pence. Weitere Gründe für die Abstufung sind die Ölprognose und die Probleme nach den Überschwemmungen der australischen Kohleminen.
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