Rio Tinto: Minus beherrscht die Statistiken
Durchgehend niedriger fallen die Produktionszahlen von Rio Tinto (WKN: 852147) im ersten Quartal aus. Einzig bei Aluminium, Boraten und Talk steigt die Produktion im Vergleich zum Vorjahr an. Großes Augenmerk legt der Markt auf die Entwicklung beim Eisenerz. Hier steht im Vergleich zum Vorjahr ein Minus von 3 Prozent auf 41,87 Millionen Tonnen in der Statistik.
Der Vergleich zum vierten Quartal fällt noch heftiger aus, das Minus liegt bei 16 Prozent. Nicht besser sieht die Statistik für Kupfer aus. Der Vorjahreswert wird mit einer Quartalsförderung von 141,4 Millionen Tonnen um 14 Prozent unterschritten, der Vorquartalswert gar um 24 Prozent. Das deutlichste Minus zeigt sich bei Uran. 47 Prozent beträgt der Rückgang im Vergleich zum ersten Quartal 2010, die gefördert Menge liegt nur noch bei 1,42 Millionen Pfund.
Vor allem das Wetter sorgt für den starken Einbruch. Gestern schon hatte die Fortescue Metals Group (WKN: 121862) deutlich gemacht, dass die Stürme und Wassermassen in Westaustralien das erste Quartal beeinflusst haben. Diese Wetterphänomene zeigen sich bei Rio Tinto ebenfalls deutlich. Dazu kommen noch die Überflutungen in Queensland, die vor allem die Kohlensparte beeinflusst haben. Hier liegen die Rückgänge bei bis zu 15 Prozent, noch immer sind nicht alle Kohleminen vollständig in der Produktion.
Bei der Diamantenförderung gibt es ebenfalls einen Rückschlag. Die Förderung der Edelsteine verringert sich um 29 Prozent auf 2,5 Millionen Karat. Die Mine von Argyle in Westaustralien ist aufgrund der starken Regenfälle in Probleme geraten. Einzig bei der Murowa Mine in Simbabwe legt die Förderung um fast 57 Prozent zu, auf allerdings niedrigem Niveau. Dort werden 58.000 Karat gefördert.
Analysten sind von den Produktionsrückgängen wenig begeistert. Man hatte offenbar mit besseren Werten gerechnet. Die UBS prognostizierte im Vorfeld beispielsweise eine Erzproduktion von 46,9 Millionen Tonnen. Australische Analysten halten die Zahlen ebenfalls nicht für großartig. Sie fürchten, dass dies Auswirkungen auf den Kurs haben wird. Andererseits kann die Gesellschaft von steigenden Preisen bei vielen Rohstoffen profitieren.
Umsatzzahlen sind jedoch noch nicht bekannt. Allerdings soll der Produktionsausfall zumindest teilweise von den höheren Marktpreisen kompensiert werden können. Bei Sanford C. Bernstein gibt man daher auch teilweise Entwarnung und spricht von Einmaleffekten, die nur kurzfristig von Bedeutung sind. Die große Mehrheit der Experten vergibt daher noch immer ein Kaufrating für den Titel.
Trotz des Rückschlags glaubt auch die Unternehmensführung von Rio Tinto, dass man die Jahresziele erreichen kann. Vorstandschef Tom Albanese zeigt sich entsprechend zuversichtlich.
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