Malawi lockt Lynas
Malawi zählt zu den afrikanischen Staaten, die kaum jemand kennt. Rund 14 Millionen Menschen leben in dem südostafrikanischen Land, das zu den ärmsten Regionen des Kontinents zählt. Touristisch ist die Region kaum erschlossen, einige Nationalparks und der Malawisee sind die Hauptattraktionen. Auch im Bereich der Rohstoffe ist Malawi bisher eher ein weißer Fleck auf der Landkarte. Bauxit, Uranerz und Kohle werden in dem Land gefördert. Doch das kann sich bald ändern.
Denn in den vergangenen drei Jahren hat das Land insgesamt fünf Explorationslizenzen an ausländische Unternehmen vergeben, um nach ganz besonderen Rohstoffen zu suchen: den Seltenen Erden. Diese insgesamt 17 Elemente zählen weltweit zu den begehrtesten Rohstoffen. Sie werden in einer Vielzahl elektrischer Geräte gebraucht, sind jedoch noch immer Mangelware auf dem Markt.
Der Großteil der Seltenen Erden wird in China gefördert. Das asiatische Land produziert rund 95 Prozent der Rohstoffe. Da es gleichzeitig den Export stark einschränkt und die Preise in die Höhe schießen, sind die Industrien weltweit zunehmend auf der Suche nach neuen Bezugsquellen. Bisher galten Australien, die USA und Kanada als Hoffnungsträger, doch Malawi könnte bald in dieser Aufzählung eine wichtige Rolle spielen.
Denn dort laufen die Explorationsarbeiten der beauftragten Unternehmen, dazu zählen Paladin Energy (WKN: 890889) und Resource Star, in verschiedenen Stufen ab. Einige Companies arbeiten derzeit an Machbarkeitsstudien, bei anderen geht die Explorationsarbeit vonstatten, doch ein Unternehmen steht kurz vor dem Start der Produktion. Lynas (WKN: 871899) aus Australien soll nach den Worten von Bergbauminister Grain Malunga bald in Produktion gehen können. Nur die Australier haben bisher von den Behörden eine Abbaulizenz für die Seltenen Erden erhalten. Das Unternehmen betreibt im Süden des Landes die Kangankunde-Liegenschaft. Finanziell sollte die Eröffnung der Mine kein Problem darstellen. Die Australier haben gerade durch verschiedene Finanzmaßnahmen 325 Millionen Dollar ins Unternehmen geholt. Damit kann auch das Projekt in Afrika vorangebracht werden.
Geplant ist, dass die Rohstoffe vor allem exportiert werden. Nach Aussagen des Ministers werden die Rohstoffe nach Malaysia oder China gebracht werden. Dort soll die Weiterverarbeitung erfolgen, was in Malawi nicht möglich ist. Lynas verfügt in Malaysia über eine Verarbeitungsanlage, die auch die Produkte, die das Unternehmen in Australien fördern soll, aufbereiten wird.
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