Rusal könnte bei Norilsk Nickel aussteigen
Die Situation bei Norilsk Nickel (WKN: 676683) ist weiter verfahren. Wladimir Potanin hält an dem Konzern rund 30 Prozent, der Rusal-Konzern (WKN: A0YH7R) um Oleg Deripaska kommt auf etwa 25 Prozent. Beide Seiten wollen die Macht bei dem Nickelproduzenten erlangen, dafür sind ihnen viele Mittel recht. Am Freitag wird bekannt, dass Norilsk ein neues Angebot vorlegt, um Rusal auszukaufen. Im Winter wollte man bereits einmal 12 Milliarden Dollar für das Aktienpaket von Rusal auf den Tisch legen. Damals lehnte Rusal ab.
Das neue Angebot liegt bei 12,8 Milliarden Dollar, dafür will man "nur" noch 20 Prozent der Aktien erwerben. Norilsk bewertet sich bei dieser Offerte selber mit rund 64 Milliarden Dollar. Früher hieß es, dass Rusal bei einer derartigen Bewertung einem Verkauf zustimmen könnte. Aktuell hört man, dass man das Angebot überprüfe. Gleichzeitig geht man jedoch in die juristische Offensive, was nicht unbedingt nach Kompromissbereitschaft aussieht.
Jüngst hat Norilsk ein milliardenschweres Aktienrückkaufprogramm aufgelegt. Zudem wurde ein Anteil von 8 Prozent an Trafigura aus den Niederlanden zu einem unbekannt Preis verkauft - oder aber steht kurz vor dem Verkauf, hier sind die Einzelheiten noch nicht klar. Juristisch geht Rusal gegen beide Punkte vor, man verlangt nach einer höheren Transparenz. Zugleich will man die eigenen Rechte verteidigen. Mit der Sache befasst werden Gerichte in Großbritannien, den USA und sogar in dem Karibikstaat Saint Kitts and Nevis, da dort registrierte Tochterunternehmen von Norilsk in die Sache involviert sind.
Einen ersten Erfolg gibt es für Rusal. Das Aktienrückkaufprogramm ist vorläufig gestoppt. Nun will Rusal von verschiedenen Banken Auskünfte zur niederländischen Transaktion erlangen. Im Fokus stehen dabei unter anderem HSBC und die Citigroup. Norilsk verurteilt diese Vorgehensweise, kommentiert die Lage ansonsten jedoch nicht.
Fast nebensächlich werden in diesem Zusammenhang die Produktionszahlen von Rusal. 2010 wird die Förderung von Aluminium um 3 Prozent auf 4,08 Millionen Tonnen erhöht. Bei Aluminiumoxid steigt die Produktion um 8 Prozent auf 7,84 Millionen Tonnen an. In der Bauxitstatistik geht es um 4 Prozent auf 11,8 Millionen Tonnen nach oben.
2011 will Rusal seine Produktion weiter ausbauen. So soll die Aluminium-Förderung um 2 Prozent nach oben gehen. Vor allem die Anlagen in Sibirien sollen das Plus ermöglichen. Beim Aluminiumoxid rechnet die Gesellschaft mit einem Plus von 8 Prozent. Hier kommt auf eine Anlage auf Jamaika viel Arbeit zu.
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