Cameco wird in Finnland Uran fördern
Bisher holt Talvivaara (WKN: A0MS9B) im Nordosten Finnlands vor allem Nickel und Zink aus der Erde. Das soll sich künftig ändern. Zusammen mit Cameco (WKN: 882017) aus Kanada soll in den Weiten des nordeuropäischen Landes in Zukunft ebenfalls Uran gefördert werden. Dies kommt in geringerer Konzentration im Gestein vor. Dafür wird an der Mine von Talvivaara in Sotkamo eine neue Anlage erstellt, die das Uran aus dem geförderten Gestein extrahieren soll. Die Anlage kostet rund 45 Millionen Euro, die Bauarbeiten sollen zeitnah starten und bis 2012 abgeschlossen werden. Ab dann kann die Produktion aufgenommen werden.
Geplant ist derzeit eine jährliche Produktion von 900.000 Pfund Uranoxid. Sollte Talvivaara, was erwartet wird, seine Kapazitäten vergrößern, um mehr Nickel und Zink abzubauen, wird sich dies ebenfalls auf die Uranproduktion von Cameco auswirken. Diese kann dann nämlich ebenfalls erhöht werden. Genaue Zahlen dazu sind allerdings noch nicht bekannt.
Die ersten Urantranchen werden mit den Investitionen von Cameco verrechnet. Sobald diese 45 Millionen Euro aufgebraucht sind, wird Cameco das Uran von Talvivaara erwerben. Der Kaufpreis wird aus einer Formel berechnet, die den Marktpreis zum Zeitpunkt der Lieferung zugrunde legt. Der Vertrag zwischen den beiden Partnern läuft bis zum 31. Dezember 2027. Das gibt beiden Seiten eine langfristige Planungssicherheit. Nach früheren Angaben kann die Nickelmine mindestens 46 Jahre lang betrieben werden. Demnach muss 2027 nicht unbedingt der Endpunkt für die Uranproduktion sein. Doch dazu gibt es bisher keine Äußerung.
Die aktuelle Vereinbarung entspricht dem Wachstumsgedanken von Cameco. Die Kanadier wollen ihre Uranproduktion bis 2018 verdoppeln. 2009 produzierte die Gesellschaft 20,8 Millionen Pfund Uranoxid. Für 2010 geht man von 21,5 Millionen Pfund aus. Hochgerechnet kann man 2018 mit einer Förderung von mehr als 40 Millionen Pfund rechnen.
Die jüngste Vereinbarung muss noch von der Europäischen Kommission genehmigt werden. Auch muss Talvivaara noch von den lokalen und nationalen Behörden die entsprechenden Genehmigungen zum Bau der Urananlage erhalten.
Derzeit werden in Finnland vier Atomkraftwerke betrieben, diese erzeugen etwa ein Drittel der im Land benötigten Energie. Ein Reaktor wird gerade gebaut, zwei weitere Anlagen sind in der Planung. Die Uranförderung im eigenen Land könnte die Versorgung der Anlagen mit dem Rohstoff erleichtern. Allgemein gehen Experten davon aus, dass die Nachfrage nach Uran in den kommenden Jahren, vor allem aufgrund der Vielzahl neuer Urananlagen, klar nach oben gehen wird. Das Angebot wird wahrscheinlich nicht in gleichem Maße mithalten können. Die Folge kann ein klarer Anstieg des Uranpreises sein.
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