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Die Rohstoff-Woche - KW 50/2010: Rohöl in Kürze wieder über 100 USD?

12.12.2010  |  Tim Roedel (Rohstoff-Woche)
Schon seit Monaten werde ich belächelt, ob meines Optimismus bezüglich Rohöl und Uran. Während beides in Deutschland als rückständig gilt, sieht man es in anderen, extrem wachstumsstarken Regionen der Erde weiterhin als DIE Chance auf steigenden Wohlstand. Was seit dem Juli mit dem Uranpreis passiert ist, brauche ich Ihnen ja wohl nicht erzählen. Von rund 40 USD je Pfund Uranoxid stieg der Preis binnen eines halben Jahres auf zuletzt 62 USD je Pfund. Und das nicht aus spekulativen Gründen, sondern durch Fakten belegt. Allen voran China begann spätestens seit dem Juni dieses Jahres, Uran in größeren Mengen zu horten beziehungsweise es sich zu teilweise stolzen Preisen (79 USD je Pfund) langfristig zu sichern. Ich möchte dazu noch einmal auf mein Interview beim Deutschen Anleger Fernsehen verweisen.

Doch wie sieht es denn aktuell eigentlich beim Rohöl aus? Allen Unkenrufen zum Trotz, gemeint sind hierbei diejenigen, die beim Thema Rohöl immer noch ausschließlich von den USA faseln, die sich noch immer in der Rezession befinden würden, hält sich der Rohölpreis bereits seit mehreren Monaten über der Marke von 80 USD je Barrel. Für mich sind die USA beim Thema Rohöl nur noch am Rande interessant. Wichtiger sind die Emerging Markets, die Staaten, die sich gerade erst auf dem Sprung ins Rohölzeitalter befinden, die sich erst jetzt ein eigenes, kostengünstiges Automobil leisten wollen und können. Dort wird in den kommenden Jahren und Jahrzehnten so richtig viel Rohöl verbraucht werden!

Gerade auch deshalb bleiben die Rohölpreise aktuell auf dem Niveau, wo sie sind. Die Internationale Energieagentur IEA veröffentlichte erst gestern ihre neue Einschätzung zur Nachfrage-Erwartung bei Rohöl. Demnach geht man für 2010 von einer täglichen Rohölnachfrage von 87,4 Millionen Barrel aus. Zuvor hatte man noch 130.000 Barrel weniger geschätzt. Für das kommende Jahr rechnet man gar mit einem Anstieg der globalen Rohölnachfrage auf 88,8 Millionen Barrel pro Tag. Und damit wären wir nicht mehr allzu weit von dem Niveau entfernt, auf das führende Rohöl-Experten das Maximum dessen datieren, was pro Tag weltweit überhaupt gefördert werden kann, nämlich 90 Millionen Barrel Rohöl. Rohöl also bald wieder über 100 USD je Barrel? Ich rechne zumindest fest damit.

Fortsetzung der Vorstellung von Noventa aus der letzten Ausgabe der Rohstoff-Woche. Bitte beachten Sie dabei folgendes: Es handelt sich hierbei lediglich um die Bereitstellung von Informationen zu interessanten Unternehmen aus der Rohstoff- und Energiebranche, nicht um Kauf- oder Verkaufsempfehlungen!

Marropino ist eine Tagebaumine, in die bisher rund 65 Millionen USD investiert wurde. Mit Hilfe der dort vorhandenen Verarbeitungsanlagen lassen sich aktuell etwa 300.000 Pfund Tantal pro Jahr produzieren. Es handelt sich dabei genauer gesagt um ein Konzentrat aus Tantaloxid (Ta2O5). Ziel für die nächsten Monate ist es, diese Produktionskapazität auf mindestens 500.000 Pfund Tantaloxid auszubauen. Dazu soll dann auch Gestein von den beiden weiteren Projekten Mutala (Produktionsbeginn spätestens 2012) und Morrua (Produktionsbeginn spätestens 2015) mit auf Marropino verarbeitet werden. Alle drei Projekte haben zusammengenommen eine Minenlaufzeit von etwa 15 Jahren. Dies alles nach aktuellem Stand.

Man ist bei Noventa allerdings bemüht, seine Explorationsarbeiten auf allen Projekten auszuweiten, um weitere Vorkommen aufzuspüren, die die Minenlaufzeit weiter verlängern können. Zum Ausbau der Minenkapazitäten ist ein Betrag von mindestens 23 Millionen USD nötig, der sich allerdings in weniger als drei Jahren zurückzahlen lassen würde. Aktuell arbeitet man stark an der Verbesserung der Effizienz der Mine.

Das Unternehmen besitzt aktuell etwa 19 Millionen Pfund Tantaloxid. Dabei handelt es sich um zusammengenommene Ressourcen aus allen drei Projekten, die noch NI43-101-konform bestätigt werden müssen. Ein entsprechender technischer Report und eine Schätzung sollen im Sommer 2011 veröffentlicht werden. Dass Noventas Projekte durchaus das Potenzial auf eine weitaus größere Ressource haben, zeigen neu gemachte Funde im Bereich von Marropino Süd. Vor allem dort zeigt sich, dass die Tantal-Vorkommen meist in so genannten "Taschen" oder auch Clustern liegen. Das bedeutet, dass die Ressourcen nicht durchgängig vorhanden sein müssen, sondern sich in bestimmten Bereichen geballte Lagerstätten absetzen, die unabhängig von den anderen sind.

Die Infrastruktur auf dem Marropino Projekt ist als sehr gut zu bezeichnen. Das Minencamp ist neben den Verarbeitungsanlagen auch mit Lagerräumen, Büros, einer Kantine, Wohnanlagen und so weiter ausgestattet. Wasser und Elektrizität sind ebenso ausreichend vorhanden. Noventa genießt bei der Bevölkerung eine große Unterstützung. Die Infrastruktur auf Marropino wird auch für die beiden relativ nahe gelegenen Operationen auf Mutala und Morrua verwendet.

Noventa besitzt zwei Abnahmeverträge mit überseeischen Kunden. Die Verschiffung des Konzentrats erfolgte bisher über den Hafen von Quelimane und soll zukünftig aus logistischen Gründen von Nacala aus erfolgen. Wichtig ist außerdem noch zu wissen, dass Noventa schuldenfrei ist und sich etwa die Hälfte der aktuell ausgegebenen Aktien in den Händen von institutionellen Anlegern befindet. Auch wenn Noventa noch ziemlich am Anfang der Produktion befindet und mit den üblichen Kinderkrankheiten wie einer verbesserungsfähigen Wiedergewinnungsrate zu kämpfen hat, lohnt es sich, Noventa auf die Watchlist zu setzen. Immerhin plant das Unternehmen seine Produktionskapazitäten massiv auszubauen und das möglichst aus eigenem Cashflow oder mittels kurzfristiger Kredite. Neue Aktienplatzierungen sind laut Management nicht geplant.


Das Zitat der Woche:

"Reden ist Silber und Schweigen ist Gold, wer Gold hat kann schweigen, doch wer hat gewollt, dass Du nach der Weise entmündigter Greise, nur heimlich und leise das Unrecht, verfluchst, denn schweigst Du nur immer, wird alles nur schlimmer, siehst nie einen Schimmer vom Recht das du suchst. Denn für den der nichts tut, der nur schweigt so wie du, kann die Welt wie sie ist auch so bleiben...wer schweigt stimmt zu!" - Herman van Veen (* 14. März 1945 in Utrecht, Niederlande; mit vollem Namen Hermannus Jantinus van Veen) ist ein niederländischer Sänger, Violinist, Schriftsteller, Liedertexter und Liederkomponist.

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© Tim Roedel
Die Rohstoff-Woche





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