Interview mit einer Legende - Rob McEwen (Gründer von Goldcorp Inc.)
Rob McEwen: Ich schaue auf Gelegenheiten, auf die der breite Markt nicht schaut, die er sogar meidet. Ich bin etwas opportunistisch und nutze Marktkorrekturen und Anomalien im Markt, wo Unternehmen einfach nicht die Aufmerksamkeit erlangen, aber etwas haben, das wachsen kann. Minera Andes war ein solcher Fall. Ihnen ging das Geld aus, das Markt-interesse war niedrig und sie hatten exzellente Explorationserfolge. Wenn ich zu Goldcorp zurückkomme - wir kauften die Red Lake Mine, die das Hauptasset von Goldcorp wurde. Die meisten der Industrie dachten, es wäre eine Mine ohne Ressourcen, eine Mine vor der Schließung. Ich sah sie als eine Mine mit zu wenig Exploration an. Sie hatten zu wenig in die Exploration investiert.
Jan Kneist: Wem gehörte Red Lake vorher?
Rob McEwen: Wir übernahmen ein Unternehmen namens Dickinson Mines, dem die Mine gehörte. Jemand machte ein Übernahmeangebot, ich kam ins Spiel mit einem besseren Angebot und gewann. Sie hatten viele Schulden, waren unterkapitalisiert. Wir fanden Gold und ich sagte: "Lasst uns das so schnell wie möglich aufziehen und sehen, wie viel mehr wir finden".
Jan Kneist: Jetzt wissen wir, wie Sie Ihre Investments wählen. Aber wie verabschieden Sie sich wieder? So wie neulich bei Rubicon? Haben Sie einen Lebenszyklus, nach dem Sie entscheiden, zu verkaufen, z.B. wenn der Entwicklungsstatus erreicht wurde? Welche Strategie steht dahinter?
Rob McEwen: Es gab bei Rubicon eine Reihe von Gründen. Ich hatte erstens keine aktive Beteiligung am Management oder im Direktorium, zweitens, ich hatte mein Geld versechzehnfacht, drittens, ich hatte ein paar Unternehmen, die in Zukunft Geld brauchen würden und dachte, dass meine Gewinne dort ähnlich denen von Rubicon sein könnten.
Jan Kneist: Ist Ihre grundsätzliche Herangehensweise eher die eines Goldbugs, der Gold aus grundsätzlichen Überlegungen mag und den es fasziniert, oder haben Sie eher eine Investmentperspektive? Die österreichische Schulde der Ökonomie betrachtet Gold als Grundpfeiler der Währung. Sehen Sie das auch so?
Rob McEwen: Absolut. Unsere monetäre Basis wird zur Zeit durch die Aktionen der Regierungen des Westens entwertet und ich sehe hier kein Ende. Die Abwertungen werden zunehmen und das Ende wird tragisch sein. Jedermann wird versuchen, einen Teil seines Vermögens oder alles zu schützen und Gold ist eins der Mittel, eines der primären Mittel, die man im Portfolio haben sollte. Ein Goldbug bin ich, habe mit der Goldindustrie seit langer Zeit zu tun. Ich bin ein großer Befürworter, Gold im Portfolio zu haben und ich glaube sehr stark, dass die Regierungen nicht wissen, was sie tun. Sie werden sich um uns als Individuen nicht kümmern. Wir müssen uns um uns selber kümmern. Gold ist etwas, dessen Wert die Regierungen nicht beeinflussen können, nur durch das Drucken von Geld. Was Gold angeht, so bin ich in Gold und auch Silber Bullion investiert.