Cameco Corp erwartet deutlichen Anstieg der Urannachfrage ab 2014/2015
Man solle davon ausgehen, dass der Uranmarkt Fahrt aufnehmen werde und das Primärangebot (Bergbauangebot) darauf reagieren müsse, erklärte Cameco-CEO Jerry Grandey. Zudem sei die Sommerflaute des Uranpreises deutlichst beendet, obwohl der Handel auf dem Spotmarkt auch weiterhin "dünn" sei. Der Spotpreis für Uran ist von rund 41 USD pro Pfund im Mai auf jetzt 53,50 USD gestiegen. Laut Grandey sind vor allem chinesische Käufer im Markt aktiv, die ihre Lager aufstocken wollen, während einige Versorger aus Nordamerika und Europa Uran zur Auslieferung 2012 und 2013 suchen. Insgesamt aber seien die großen Versorgnungsunternehmen für die nächsten zwei bis drei Jahre gut mit Uran versorgt. Doch ab 2014/2015 bestünde eine große, noch nicht abgedeckte Nachfrage, führte Grandey weiter aus. Es sei zu erkennen, dass einige Versorger wieder am Langfristmarkt aktiv würden.
Das in Minen abgebaute Uran reicht schon heute nicht aus, um die globale Nachfrage zu befriedigen, doch noch wird die Differenz aus Lagerbständen einiger Regierungen ausgeglichen, insbesondere der USA und Russlands. Allerdings ist davon auszugehen, dass diese Bestände in den kommenden zehn Jahren deutlich sinken werden. Vor allem, da das russische Programm zur Gewinnung von Nukleartreibstoff aus der Abreicherung von waffenfähigem Uran, das man auch an die USA verkauft, ausläuft.
Grandey erklärte er sei immer mehr geneigt, den russischen Äußerungen Glauben zu schenken, dass dieses Programm nach seinem Auslaufen Ende 2013 nicht erneuert werde. Einige Branchenvertreter hatten spekuliert, dass das Programm, wenn auch in kleinerem Umfang, weitergeführt werden könnte.
In der Zwischenzeit baut Cameco seine Beziehungen nach China weiter aus. Erst 2010 hatte der Konzern das erste langfristige Lieferabkommen mit dem Reich der Mitte geschlossen. Das Unternehmen hofft zudem auf ähnliche Deals mit indischen Atomkraftwerksentwicklern.
Cameco hatte am Montag mitgeteilt, dass man die Explorationsausgaben des dritten Quartals auf 35 Mio. CAD angehoben hat. Im gleichen Zweitraum 2009 hatte man "nur" 11 Mio. CAD in die Exploration investiert. Vor allem in Kanada, Kasachstan und Australien sei man aktiv geworden und treibe eine ganze Reihe von Projekten in die vorläufige Machbarkeitsphase voran, so Grandey. Es sei entscheiden im Urangeschäft, deutlich vor Produktion in Exploration und Entwicklung zu investieren, kommentierte der Cameco CEO. Man müsse sich darauf vorbereiten, die offensichtlich steigende Marktnachfrage der kommenden Jahrzehnte befriedigen zu können.
Cameco hatte erklärt, dass man die Produktion bis 2018 auf 40 Mio. Pfund Uran pro Jahr ausweiten werde. Den Ausstoß des verzögerten Mega-Projekts Cigar Lake eingeschlossen. Im laufenden Jahr wird die Produktion bei Cameco auf 22 Mio. Pfund geschätzt, ließ der Konzern gestern wissen. Bislang hatte die Prognose bei 21,5 Mio. Pfund Uran gelegen.
Vor allem die Aussagen des Branchenprimus zur für die Zukunft erwarteten steigenden Nachfrage nach dem Nuklearbrennstoff (ab 2014/2015) ist auch und gerade für kleinere Uranfirmen für Bedeutung. Zum Beispiel für die kanadische Macusani Yellowcake (WKN A1CSGH), die auf ihrer Liegenschaft in Peru bereits einige Millionen Pfund Uran nachgewiesen hat. Das Timing von Macusani, die noch einige Zeit braucht, bis an die Produktionsaufnahme zu denken ist, könnte so eigentlich kaum besser sein!
Hinweis: Die hier angebotenen Artikel stellen keine Kauf- bzw. Verkaufsempfehlungen dar, weder explizit noch implizit sind sie als Zusicherung etwaiger Kursentwicklungen zu verstehen und ROHSTOFFE-GO und seine Autoren schließen jede Haftung diesbezüglich aus. Die Artikel und Berichte dienen ausschließlich der Information der Leser und stellen keine wie immer geartete Handlungsaufforderung dar. Zwischen ROHSTOFFE-GO und den Lesern dieser Artikel entsteht keinerlei Vertrags- und/oder Beratungsverhältnis.