Unternehmen auf dem Prüfstand: Gold Fields mit ambitionierten Margenzielen
Die Entwicklung der Margen stößt bei Gold Fields (WKN: 856777) derzeit auf wenig Zustimmung. Man will in Zukunft eine Gewinnmarge von mindestens 20 Prozent vorweisen können, völlig unabhängig vom jeweiligen Goldpreis. Dafür nimmt man einiges in Kauf. Selbst Stilllegungen oder große Restrukturierungen scheinen möglich. Noch ist man von der erhofften Marge allerdings ein ganzes Stück entfernt. Das abgelaufene Finanzjahr endete mit einer Marge von 15 Prozent, das letzte Quartal kam auf immerhin 18 Prozent. Doch aus der Unternehmensführung ist zu hören, dass man mit diesen Zahlen nicht einverstanden ist. Die 20 Prozent müssen demnach erreicht werden. Ziel ist es dabei, eine immer höhere Dividende an die Aktionäre auszuzahlen.
Im abgelaufenen Finanzjahr wurden bei Gold Fields insgesamt 3,8 Millionen Unzen Gold gefördert, im vierten Quartal erreichte die Förderung 900.000 Unzen. Der Gewinn hat sich im letzten Jahresquartal auf 900 Millionen Rand verdreifacht. All dies reicht der Unternehmensspitze jedoch nicht.
Um die Marge auf die erhoffte Höhe zu bringen, stellt man das gesamte Unternehmen auf den Prüfstand. Es ist nicht ausgeschlossen, dass danach einige Schachtanlagen geschlossen werden, da diese die Zielvorgabe nicht erreichen können. Denn jede einzelne Mine soll es in der Endabrechnung auf 20 Prozent bringen. Auch die Trennung von Unternehmensteilen ist kein Tabuthema. Vorstandschef Nick Holland macht seinen Standpunkt sehr deutlich. Er will nicht nur bei der Goldförderung weiter wachsen, das Wachstum soll zudem äußerst profitabel sein. Mit den so erzielten höheren Gewinnen sollen einerseits die Dividendenzahlungen aufgestockt werden, andererseits will man in neue Wachstumsprojekte investieren.
Davon gibt es bei Gold Fields derzeit einige. Zu den Schlüsselprojekten zählt die South Deep Goldmine in der südafrikanischen Provinz Gauteng. Diese hat ihren Ausstoß zuletzt um 52 Prozent auf 265.000 Unzen erhöht. Die Cerro Corona Mine in Peru hat im abgelaufenen Geschäftsjahr 394.000 Unzen Gold gefördert, dies ist ein Plus von 80 Prozent. Um 20 Prozent konnte die Förderung in Tarkwa (Ghana) erhöht werden, auf 721.000 Unzen.
Eine Reihe von Anlagen wird derzeit auf Effizienz und Produktivität überprüft. Dazu zählen die südafrikanischen Liegenschaften von Driefontein, Kloof und Beatrix. Die australische Mine von St Ives und Agnew soll ebenfalls optimiert werden. Ein Ansatzpunkt sind dabei grundsätzlich die Elektrizitätskosten.
Schon jetzt ist klar, dass es auf Beatrix Veränderungen geben wird. Auf der Mine in der Provinz Free State wird die Produktion im Schacht 1 bald eingestellt werden. Dort wurde fast alles aus dem Boden geholt, was sich lohnte. Einige andere Schachtanlagen könnten ebenfalls bald aufgegeben werden, da sie fast erschöpft sind.
Zu den kommenden Projekten von Gold Fields zählt die Liegenschaft von Yanfolila im westafrikanischen Mali. Hier soll es große Goldlagerstätten geben. Gold Fields erwartet, dass in Westafrika bald mehr als eine Million Unzen Gold jährlich abgebaut werden können.
Für Südamerika gibt es die Vorlage, dass dort im Finanzjahr 2011 bis zu 340.000 Unzen abgebaut werden. Australien soll es auf bis zu 635.000 Unzen bringen. Dabei wird noch einmal die Zielvorgabe betont: Ein reines Wachstum bei der Fördermenge ist nicht erwünscht, ein Plus soll sich auch margenmäßig lohnen.