Mach Kohle mit der Kohle
Allen Bedenken zum Trotz, die Kohle bleibt bis auf Weiteres einer der wichtigsten Energieträger zur Erzeugung von Strom und Wärme. Rund ein Drittel des weltweiten Primärenergieverbrauchs fällt auf die Kohle. Das betrifft nicht nur die Schwellenländer wie Indien und China, auch in Deutschland steuert die Kohle einen wesentlichen Beitrag zur Energieversorgung zu. Es werden sogar neue Kohlekraftwerke geplant und gebaut, derzeit sind neun in der Errichtung, für sieben sind Genehmigungen beantragt und für 14 weitere gibt es Planungen.
Noch rasanter sieht das Wachstum in China aus. Peking will bis 2020 Stromerzeugungskapazitäten von 610 Gigawatt aufbauen. Rund 75 Prozent davon sollen neue Kohlekraftwerke beisteuern. In den kommenden zwölf Jahren plant China somit den Bau von mindestens 460 Kohlekraftwerken mit einer Leistung von jeweils 1.000 Megawatt. Zudem sollen noch weitere neue Kohlekraftwerke entstehen, um alte Anlagen zu ersetzen. Vor allem kleine, stadtnahe Kraftwerke, die die Umwelt besonders stark belasten, sollen geschlossen werden. In den zurückliegenden fünf Jahren wurden bereits alte Kraftwerke mit einer Gesamtleistung von 71 Millionen Kilowatt außer Betrieb gesetzt.
Experten rechnen damit, dass China im Jahr 2015 rund 200 Millionen Tonnen Kohle importieren muss. So prognostiziert China Oil, Gas & Petrochemicals für 2015 einen chinesischen Kohlebedarf von 3,8 Milliarden Tonnen. Das Land dürfte aber nur 3,6 Milliarden Tonnen aus heimischer Produktion beziehen können. Das Defizit von 200 Millionen Tonnen muss dann also über den Import abgedeckt werden. In den ersten sechs Monaten des laufenden Jahres hat China 81 Millionen Tonnen Kohle eingeführt. Auch wenn einige Experten kurzfristig wieder mit einem Rückgang rechnen, weil sich das Witschaftswachstum leicht abschwächen könnte, bleibt der langfrsitige Trend intakt. China braucht Kohle, um seinen Energiebedarf zu decken. An dieser Entwicklung wird sich auf absehbarer Zeit nichts ändern. Ganz im Gegenteil, die Situation wird sich zuspitzen.
Anleger, die von diesem Trend profitieren wollen, halten nach Kohleproduzenten Ausschau, die entweder in China oder im unmittelbaren Umfeld Kohle fördern. Die Mongolei ist hier ein brandheißer Tipp. Das Land, das im Norden an Russland und im Süden an China grenzt, verfügt über riesige Kohlevorkommen. Diese sollen nun gehoben werden. Prophecy Resource hat sich mit Ulaan Ovoo und Chadgana zwei aussichtsreiche Kohleprojekte sichern können. Zusammen kommen diese auf Ressourcen von über einer Milliarde Tonnen Kohle. Mit der Produktion soll bereits in den kommenden Wochen begonnen werden. Der Produktionsplan sieht für 2010 eine Förderung von 250.000 Tonnen Kohle vor. Im kommenden Jahr sollen es dann schon zwei Millionen Tonnen und 2012 vier Millionen Tonnen sein. Um den Abbau und den Transport kümmert sich ein international tätiges Bergbauserviceunternehmen. Weitere Projekte besitzt Prophecy in Kanada. Es sind das Nickel-Kupfer-Vorhaben Lynn Lake, das Vanadium-Projekt Titan und das Kupferprojekt Okeover.
Vorbereitungen für den Produktionsstart in Ulaan Ovoo
An der kanadischen Börse wird Prophecy Resource derzeit nur mit 52 Millionen CAD bewertet. Das Unternehmen hat etwas mehr als 100 Millionen Aktien ausstehen. Durch den Verkauf der Kohle dürften 2011 mindestens 30 Millionen US-Dollar (nach Abzug aller Kosten) in die Kasse von Prophecy fließen. Bei dieser Kalkulation wird ein durchschnittlicher Kohlepreis von rund 35 US-Dollar je Tonne unterstellt. Der aktuelle Preis für eine Tonne Kohle aus Australien in der Güte, wie sie Prophecy hat, nämlich Thermal Coal, liegt aber bei 104 US-Dollar. Bei geschätzten Produktionskosten von 20 US-Dollar je Tonne bliebe unterm Strich ein Gewinn von über 80 US-Dollar. Bei zwei Millionen Tonnen Produktion im Jahr 2011 wären das dann schlappe 160 Millionen US-Dollar und damit ein Vielfaches der aktuellen Marktkapitalisierung.
© Olaf Hordenbach
TrendAktien.com