337 Mio. australische Dollar verplant: Riversdale Mining plant Großinvestitionen in Mosambik
Viele Besucher der Fußball-Weltmeisterschaft dürfte es in Südafrika in den berühmten Krüger-Nationalpark gezogen haben. Das Land nordöstlich des Parks dürfte dagegen nahezu keiner von ihnen gesehen haben: Mosambik. Dort will der australische Kohleproduzent Riversdale Mining (WKN: A0B77U) einen dreistelligen Millionenbetrag in das Benga-Minenprojekt investieren.
Dieses betreibt die Gesellschaft als Joint Venture mit dem indischen Stahlriesen Tata Steel Limited (WKN: A0X9H1), der 35 Prozent der Anteile hält. Das Projekt liegt in der Provinz Tete im Nordwesten von Mosambik und soll nach Angaben von Riversdale Mining, basierend auf Explorationsdaten, 4 Milliarden Tonnen Kohlereserven aufweisen. Der Distrikt mit dem Namen Moatize ist bekannt für Kohlevorkommen, in die von verschiedenen Konzernen wie zum Beispiel der brasilianischen Vale (WKN: 897998) investiert wird. Der Indische Ozean liegt zwar nicht "nebenan", ist aber in einer wirtschaftlich vertretbaren Entfernung. Das gilt auch für den Hafen der zweitgrößten Stadt Mosambiks, Beira. Eine Eisenbahnlinie, die aus der Region der Kohleminen dorthin führt, wird saniert. In Beira sollen die Hafenkapazitäten aufgrund der zu erwartenden steigenden Kohleexporte aus den Moatize-Minen ausgebaut werden.
Das Geld dafür soll eine Aktienplatzierung einbringen. Der Konzern plant die Ausgabe von Anteilsscheinen im Wert von 337 Millionen Australischen Dollar. Die Papiere sollen zu einem Ausgabekurs von 9,40 Dollar bei Investoren platziert werden. Im Fokus hat der Konzern dabei vor allem institutionelle Investoren, die bis zu 267 Millionen Australische Dollar zu der gesamten Kapitalmaßnahme beisteuern sollen. 70 Millionen sollen aus der Gruppe privater Investoren kommen, so die Planungen des Konzerns. Die Großaktionäre von Riversdale, Tata Steel, CSN Europe sowie Passport Capital, werden bei der Kapitalerhöhung ihre Bezugsrechte ausüben.
Die Summe aus der Kapitalerhöhung will man nutzen, um dem Ausbau des Benga-Kohleprojektes zu beschleunigen. Bis 2013 will Riversdale die Produktion - voll ausgebaut - auf 20 Millionen Tonnen Kohle steigern. In der ersten von drei Ausbaustufen soll eine Produktion von 2 Millionen Tonnen erreicht werden. Das Unternehmen sieht sich hierfür weiter im Zeitplan. Die volle Kapazität soll die erste Stufe in der zweiten Jahreshälfte 2011 erreichen. In der zweiten Stufe soll sich die Fördermenge auf 10 Millionen Tonnen erhöhen, bevor man das genannte endgültige Produktionsziel im Laufe des Jahres 2013 erreichen will.
Um die Planungen zu erfüllen, muss man vor allem in die Infrastruktur des Projektes investieren. Diese ist nach einem langen Bürgerkrieg in Mosambik, der über 16 Jahre dauerte und erst 1992 beendet werden konnte, nach wie vor auf einem alles andere als gutem Stand. Von staatlicher Seite laufen allerdings Bemühungen, die Infrastruktur in dem Land zu verbessern, es hat bereits einige Fortschritte unter anderem im Eisenbahnverkehr gegeben. So wird ein größerer Teil der Investitionen vor allem in die Verbesserung der Logistik der Benga-Aktivitäten fließen. Zudem will man das Geld auch in angrenzende Projekte investieren.