Vale: Aufbruch in Kanada und Sambia
Fast genau ein Jahr lang hat der Streik der Vale-Arbeiter in Sudbury und Port Colborne gedauert. Seit dem 13. Juli 2009 liegt die Arbeit dort brach. Die Angestellten kämpfen um bessere Löhne, gleichzeitig wollten sie Kostensenkungsmaßnahmen verhindern. Eine Abstimmung hat nun ein einvernehmliches Ergebnis gebracht. 75 Prozent der Streikenden stimmen einer Vereinbarung zwischen den lokalen Gewerkschaften und dem brasilianischen Unternehmen zu. Gleichzeitig werden alle anhängigen Rechtsstreitigkeiten gestoppt werden.
Damit erhalten die Arbeiter künftig einen um mindestens 2,25 Kan. Dollar erhöhten Stundenlohn, im Schnitt liegt das Plus bei 2,46 Dollar. Außerdem gibt es eine Einmalzahlung von 2.000 Dollar je Arbeiter, damit die Arbeit wieder aufgenommen wird. Durch ein Bonusprogramm kann jeder Arbeiter jährlich weitere 15.000 Dollar hinzuverdienen. Zudem wird der Rentenfonds deutlich aufgestockt.
Teil der Vereinbarung ist, dass im Gegenzug Vale (WKN: 897998) 113 der insgesamt mehr als 3.000 Arbeiter am Standort Sudbury entlassen kann. Das Unternehmen will jedoch keine Kündigungen aussprechen. Man hofft, diese Zahl durch Frührentner und freiwillige Abgänge zu erreichen.
Innerhalb von sechs Wochen sollen alle Arbeiter ihre Tätigkeiten wieder aufnehmen. Das wird sich positiv auf die Nickelproduktion auswirken. Auf seinen kanadischen Liegenschaften fördert Vale rund 10 Prozent des weltweiten Nickelangebots. Durch den Streik waren die Produktionszahlen im vergangenen Jahr klar gesunken. Insgesamt betreibt Vale in Kanada an verschiedenen Standorten neun Nickelminen. Dazu kommen unter anderem weiterverarbeitende Betriebe in Sudbury sowie eine Raffinerie in Port Colborne. Seit 2006 sind die Brasilianer in Kanada besonders aktiv, damals erwarb man für 19 Milliarden Dollar den Mitbewerber Inco.
Noch sind die Probleme in Kanada nicht völlig ausgestanden. Die 200 streikenden Angestellten in Voisey′s Bay haben bisher keine Einigung mit dem Konzern erreicht. Hier betreibt Vale eine Nickel-Kobalt-Kupfer-Mine.
Auch aus Afrika kommen positive Meldungen von Vale. Der Konzern wird in Sambia ein Kupferprojekt starten. Die Mine von Konkola North soll 2013 die Förderung aufnehmen. Zunächst plant die Unternehmensführung mit 50.000 Tonnen Kupfer pro Jahr. In einer zweiten Phase soll die Produktion ab 2015 auf 100.000 Tonnen steigen. Die Investitionskosten werden mit rund 400 Millionen Dollar angegeben. In der Anlage werden rund 1.500 Personen arbeiten. Die Mine soll in einem Joint Venture mit African Rainbow Minerals (WKN: A0CAQD) aus Südafrika betrieben werden.
Gleichzeitig wird bekannt, dass Vale weitere Projekte in Afrika voranbringen will. So möchte sich der Konzern in Sambia auch in einem Nickelprojekt engagieren. Hier sind die Planungen jedoch noch im Anfangsstadium.